Benjamin Percy - Roter Mond

Autor/in: Benjamin Percy
Übersetzer/in: Michael Pfingstl
Verlag: Penhaligon
Seitenanzahl: 640
ISBN: 978-3-7645-3123-2
Ebook-ISBN: 978-3-641-12469-4
Internetseite des Verlags: http://www.randomhouse.de/Buch/Roter-Mond-Roman/Benjamin-Percy/e445347.rhd

 

Aufmachung des Buches

Rot zeigt sich der Mond auf dem Cover zum gleichnamigen Roman „Roter Mond“ von Benjamin Percy. Also ist es eine Buchgestaltung die dem Titel gerecht wird. Der Buchstabe „O“ im Wort „Mond“ wird wie eine schwarze Mondsichel dargestellt. Ich finde, der rote Mond zeigt sich leicht bedrohend und diese düstere Bedrohung ist auch Inhalt des Buches. Die Hardcover-Version des Romans hat einen Schutzumschlag, was ich leider meistens nicht so gut finde, weil es für mich beim Lesen störend ist und nach den Lesen auch schon leichte Gebrauchspuren zeigt. Aber dies wird am Ende nicht in meiner Gesamtbewertung für das Buch berücksichtigt.

 

Inhalt

In „Roter Mond“ von dem Autor Benjamin Percy steht die Welt vor einem Wendepunkt. Schon lange herrscht kein richtiger Frieden mehr, denn in dem Roman gibt es „normale“ Menschen und Menschen, die Lykaner (=Werwolfsmenschen) sind. Die Lykaner werden von vielen nicht infizierten Menschen verachtet und nicht akzeptiert. Dadurch entstehen gewaltbereite Gruppen beider Seiten und der Terror nimmt zu.

Benjamin Percy stellt uns verschiedene Personen in dem Roman vor. Zuerst einmal Patrick, ein Teenager, der normalerweise bei seinem Vater wohnt. Dieser wird allerdings als Soldat in die Republik einberufen. Die Republik ist ein Lykaner-Staat und besitzt viele Uranminen, an denen die USA auch interessiert ist. Patrick fliegt deshalb zu seiner Mutter. Doch der Flug verläuft anders als geplant. Ein Lykaner greift die Passagiere an und Patrick wird der einzige Überlebende der Reisenden sein…

Claire, auch eine Jugendliche, ist eine geborene Lykanerin und lebt scheinbar in einer friedlichen Umgebung. Doch der Schein trügt. Eines Abends tauchen Leute auf, die ihre ebenso infizierten Eltern töten und Claire flüchtet und ist nicht mehr sicher.

Chase Williams steht kurz vor der Präsidentschaftswahl als über ihn selbst die Katastrophe einbricht: Er wird infiziert und verheimlicht dies dem Volk, damit er nicht vom Jäger zum Gejagten wird.

Nun bahnt sich nachdem Terroranschlag auf Patricks Maschine ein großer Krieg an und immer mehr Menschen werden von einer Bestie getötet. Die Entscheidung der Entwicklung der Welt fällt der „Rote Mond“. Eine nukleare Katastrophe kündigt sich an…

 

Meine Meinung

Dieser Roman von Benjamin Percy zeigt auf spannende Weise wie sich die Menschen gegenseitig selbst ins Verderben bringen. In diesem Buch wird es am Beispiel anhand von „gesunden“ und „infizierten“ Menschen erzählt. Ich denke, man findet hier viele Aspekte wieder, die auch schon in den vergangenen Kriegen eine Rolle gespielt haben: Rassismus, keine Gleichberechtigung, sowie Tötung von Menschen, die der Norm nicht entsprechen. Vieles hat mich an den zweiten Weltkrieg erinnert. Das bedeutet auch, wie real die Geschichte von Benjamin Percy wirklich werden könnte. Auch heute gibt es noch den Kampf gegen Rassismus, Ungleichberechtigung auf der Welt und auch die Angst vor einer atomaren Katastrophe, die eine große Rolle im Roman spielt, ist gegeben.

 

Percy gelingt es auch aufzuzeigen, dass sowohl bei den „normalen“ Menschen, aber auch bei den Lykanern gewaltbereite Gruppen existieren. Auf der anderen Seite gibt es aber auch friedvolle Personen beider Parteien. Ich finde es gut, dass hier nicht nur die bösen Lykaner dargestellt werden, sondern in Form von Claire auch die vernünftigen Infizierten. Doch im Laufe des Geschehens verändern sich auch Claire und Patrick. Durch die Entwicklung stehen die beiden plötzlich selbst mitten im Kampf gegen den Terror.

 

Es ist schon erschreckend, wie schnell sich die Welt verändern kann und die Vernichtung der Menschheit nicht mehr weit sein könnte.

 

Das Buch regt zum Nachdenken an und ich konnte es nicht in einem Zug durchlesen, weil u. a. die Handlung ein schweres Thema beinhaltet und sehr düster ist. Teilweise wurde es mir dann auch mal etwas langatmig.

 

Am Ende des Buches sind nicht alle Fragen geklärt. Es gibt da beispielsweise Claires Tante, von der man leider nach einer Fluchtsituation nicht mehr erfährt, wie es mit ihr weiter geht. Allerdings finde ich auch, dass man bei Bücher solcher Thematik ein offenes Ende erwarten kann und ein Happy-End wäre hier vielleicht auch nicht angepasst.

 

Mein Fazit

Benjamin Percy hat ein Roman geschrieben, das die Leser zum Nachdenken bringt, denn es steckt viel Wahres in der Handlung drin. Ich vergebe für dieses Buch 4 Sterne und empfehle es allen Leser weiter, die auch offene Enden mögen, die nicht unbedingt ein Happy-End beinhalten…

 

Hiermit bedanke ich mich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars, dass mich mit einer grüblerischen Falte zurücklässt ;-).

 

Somit gibt es 4 von 5 Sternen von mir.

 

Rezension von: KR