Ursula Poznanski - Die Verratenen

(C) Loewe Verlag
(C) Loewe Verlag

Autor/in: Ursula Poznanski
Verlag: Loewe
Seitenanzahl:
464
ISBN:
978-3-7855-7920-6
Internetseite des Verlags:
http://www.loewe-verlag.de/

 

Aufmachung des Buches
Das Cover des Buches ist eigentlich ganz schlicht gehalten und verrät nichts über den Inhalt des Romans. Die Hälfte des Buchdeckels sieht wie die Konturen eines Blattes aus, in schwarz-weiß gehalten. Im unteren Teil steht der Titel mit Autorennamen. Dem Cover stehe ich neutral gegenüber, da es nicht wirklich aussagekräftig für die Geschichte ist.

Inhalt
„Die Verratenen“ von der Autorin Ursula Poznanski ist der erste Band einer Dystopie-Trilogie und spielt in einer fiktiven Zukunft, wo die Welt inzwischen sehr verändert ist. Es gibt viele verschiedene Sphären, eine Art Glaskuppeln, in denen die Menschen auf der Welt leben. Die achtzehnjährige Ria wohnt in einer dieser Sphären, wo sie zur Elite unter den Studenten gehört und von ihrem Mentor entsprechend ihrer Begabung unterrichtet wird. Für Ria ist dieses Leben in den Sphären selbstverständlich und sie glaubt an eine gute Zukunft nach ihrem Studium.
Doch auf einmal überschlagen sich die Ereignisse. Erst werden drei Jugendlichen von den gefürchteten Prims (ein Schimpfwort für die Bewohner außerhalb der Sphären) ermordet und dann belauscht Ria ein Gespräch zwischen einen fremden Sentinel und zwei Mentoren. Diese Unterredung verheißt nichts gutes, denn sechs Studenten werden einer grausamen Tat bezichtigt und sollen dafür getötet werden. Und Ria ist eine dieser sechs Personen. Hin und her gerissen versucht sie mit dem Gehörten umzugehen, denn sie hat nichts verbrochen und weiß nicht für was sie bestraft werden soll. Schließlich warnt sie ein paar der genannten vermeidlichen Verbrecher. Die Zeit vergeht ohne das etwas passiert, doch plötzlich wird aus dem Belauschten grausame Realität. Ria findet sich mit den anderen fünf Studenten auf der Flucht vor ihren eigenen Leuten und lernt das Leben draußen ohne Kuppel kennen. Ein Wettlauf um Leben und Tod beginnt und dabei bleibt die Frage, wem kann man vertrauen?

Meine Meinung
Ich bin sehr unvoreingenommen in die Handlung hineingegangen, denn ich wusste nicht wirklich, was mich erwarten wird. Die Zusammenfassung auf dem hinteren Buchdeckel verrät nichts genaues, nur dass man Spannung erwarten kann. Auch habe ich nicht im Internet recherchiert.
Somit habe ich die ersten Kapitel gelesen und war mir noch nicht sicher, was mich erwarten wird. Zu Beginn kam ich etwas schleppend in die Geschichte hinein und ich musste erst einmal mit den Charakteren warm werden und mir genauere Vorstellungen über die Sphären machen. Dies war zunächst etwas schwierig. Doch plötzlich fand ich mich in der Handlung zurecht und es wurde sehr spannend. Wahrscheinlich war das zu dem Zeitpunkt, als Ria dieses Gespräch in der Bibliothek belauscht. Auf jeden Fall konnte ich ab diesem Moment manchmal nur schwer das Buch aus der Hand legen.

Ursula Poznanski versteht sich in ihrem Gebiet. Sie weiß, wie sie Leser fesseln kann, denn sie lässt oft mal aufgegriffene Themen im Unklaren und man erfährt erst später mehr dazu. So möchte man als neugieriger Leser schnell im Buch vorankommen um manche Sachen erklärt zu bekommen. Die Autorin hat einen spannenden und flüssigen Erzählstil, dies ist mir aber auch schon bei ihrem Buch „Erebos“ aufgefallen.

Ich habe mit den flüchtigen Studenten mitgefiebert, die von Gefahr zur Gefahr stolpern. Sie lernen ein anderes Leben außerhalb der Sphären kennen und auf einmal wissen sie nicht mehr, wem sie vertrauen können. Sind wirklich die Prims die Bösen oder könnte es auch sein, dass sie völlig verdrehte Tatsachen in den Sphären gelehrt bekommen haben?

Auch Ria ist total verwirrt. Sie ist sich plötzlich nicht mehr sicher, ob es nicht auch unter den sechs Studenten einen Verräter gibt. Es könnte jeder sein, auch ihr Freund Aureljo, der ebenfalls zu den Gejagten gehört. Hier bekommt man als Leser auch ein ungutes Gefühl, wobei eine gewissen Spannung entsteht, denn schließlich möchte man auch hier erfahren, was an den Vermutungen dran ist.

Die Welt hat sich sehr verändert zu unserer heutigen Zeit. Die Städte sind zerstört, vieles ist ruinenhaft. Ria, die immer in der Sphäre gelebt hat, entdeckt nun auch diese Welt draußen und kann nichts mit ehemaligen Verkehrszeichen anfangen und wird zum ersten Mal von der Sonne direkt gewärmt. Alles könnte so interessant für sie sein, wenn nicht diese Angst vor einer Ermordung wäre.

Der Schluss dieses ersten Teils wird auch nochmal sehr spannend und macht neugierig auf die Fortsetzungen.

Manchmal habe ich mich an andere von mir gelesenen Dystopien erinnert gefühlt. Es gibt Elemente, die auch in anderen Büchern vorkommen, wie Verschwörungen, Flucht oder Mord. Doch trotzdem ist diese Geschichte für sich aufregend.

Mein Fazit
Ich ging ohne Erwartungen an das Buch, was vielleicht gar nicht so verkehrt war, denn schließlich wurde ich dann belohnt. Die Geschichte hat mir gut gefallen und ich bin neugierig, wie es mit Ria und Co. weitergehen wird. Für diesen spannungsgeladenen Auftakt gebe ich vier Sterne und freue mich schon aufs Weiterlesen.

Somit gibt es 4 von 5 Sternen von mir.

Rezension von: KR