Maria W. Peter - Fortunas Rache

Autor/in: Maria W. Peter
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenanzahl:
ISBN:
978-3-404-92269-7
Internetseite des Verlags:
www.luebbe.de

 

Aufmachung des Buches
Das Cover des historischen Romans „Fortunas Rache“ von Maria W. Peter zeigt drei Personen in römischen Gewändern. Sie wirken für mich etwas nachdenklich bzw. als würden sie über etwas „philosophieren“. Die Protagonistin Invita liest gerne philosophische Texte, von daher würde dies für mich passen. Das Cover zeigt bereits, dass das Buch eine historische Geschichte beinhaltet, die in der Römischen Zeit spielt.

Inhalt
Die junge Sklavin Invita lebt im 3. Jahrhundert im römischen Trier. Immer wenn etwas Negatives im Hause ihres Herren passiert, wird sie als Schuldige verdächtigt. Auch als ein Mitsklave plötzlich verschwindet, wird Invita angeklagt etwas zu wissen oder auch Täterin zu sein. Invita muss handeln! Sie versucht der Sache auf die Spur zu kommen und entdeckt auch Hinweise zu ihrer eigenen Vergangenheit. Wird Invita ihre Unschuld beweisen können?

Meine Meinung
Bereits „Die Küste der Freiheit“ habe ich von Maria W. Peter mit Freude gelesen. Nachdem ich mit ihr ein tolles Interview geführt habe und ein Gewinnspiel machen durfte, bekam ich die Gelegenheit nun „Fortunas Rache“ zu lesen. Es ist der Beginn einer historischen Romanreihe rund um die Sklavin Invita.

Ich lese selten Bücher, die so weit in die Vergangenheit zurückreichen. Meist spielen die historischen Romane, die ich lese, eher im Mittelalter oder noch mehr Richtung Gegenwart. So durfte ich nun einmal einen Blick in das römische Trier werfen. Dort lebt die junge Sklavin Invita mit einigen weiteren Sklaven im Haus des Statthalters. Die Autorin beschreibt bildlich, wie die Sklaven arbeiten und auch behandelt werden. Invita trifft es besonders schwer. Immer wieder wird sie zur Rechenschaft gezogen, egal ob sie an einer Sache schuld ist oder unschuldig. So muss der Leser bereits zur Beginn der Geschichte erleben, wie Invita im Ergastulum (=Sklavengefängnis) verbringen muss, weil sie des Diebstahls einer Schriftrolle verdächtigt wird. Mir als Leserin wird dann erst einmal so richtig bewusst, wie grausam gewisse Bevölkerungsschichten damals behandelt wurden. Invita wird nicht unbedingt direkt von ihrem Herrn bestraft sondern von dem Aufseher Celsus bzw. vom Hausverwalter. Da frage ich mich, ob die Hausherren damals überhaupt richtig mitbekommen haben, wie die Sklaven behandelt wurden.

Invita kann einem leid tun. Sie ist für alles der Sündenbock. Passiert irgendetwas Negatives im Haus, ist sie als erstes die Schuldige. Das Problem an der Sache ist, dass Invita sehr neugierig und belesen ist. Sie gerät mit ihrer Art somit schnell mal in die Schusslinie ihrer Mitsklaven. Invita ist auch eine der Wenigen in ihrer Schicht, die wohl lesen kann. Bei einem ehemaligen Hausherrn hatte sie das Glück lesen zu lernen. In unserer heutigen Zeit ist diese Fähigkeit so gut wie selbstverständlich, doch man muss bedenken, dass dies vor vielen Jahrhunderten noch nicht der Fall war.

Invita ist wie schon erwähnt neugierig. Sie schleicht sich auch ganz gerne mal aus dem Haus um Leuten nachzuspionieren oder einfach mal ihre Ruhe zu finden. Dabei kommt sie auch einem Verbrechen an einem Mitsklaven auf die Spur. Aber nicht nur das! Sie findet etwas aus ihrer Vergangenheit heraus…

Ich finde es gut, dass am Ende des Buches ein Glossar aufgeführt ist. Es werden nämlich Begriffe genannt, die ich so vorher noch nicht kannte. Auch einen Stadtplan vom römischen Trier findet man zum Schluss des Buches. So etwas finde ich bei historischen Romanen immer interessant.
Ich selbst war bisher einmal in Trier. Am Porta Nigra war ich natürlich. In der römischen Zeit hatte es einen anderen Namen, der auch im Buch erwähnt wird. Ich denke auch besonders für Leute, die bei Trier leben, könnte dieser Roman sicherlich interessant sein.

Der Schreibstil von Maria W. Peter finde ich sehr gut. Sie hat eine schöne Art ihre Geschichten auf Papier zu bringen.

Zu Beginn hatte ich allerdings etwas Schwierigkeiten richtig in die Geschichte zu finden. Vielleicht wirklich einfach deshalb, weil ich selten Romane aus der römischen Zeit lese. Noch besser hat mir „Die Küste der Freiheit“ gefallen, aber vielleicht wird mich die Invita-Reihe mit Teil 2 richtig überzeugen können. :-)

Mein Fazit
Selten lese ich Bücher, die in der römischen Zeit spielen. „Fortunas Rache“ erzählt eine interessante Sklavengeschichte, die im römischen Trier spielt. Der Roman hat vier Sterne von mir verdient und ich kann ihn an historische Fans weiter empfehlen.

Vielen Dank Maria W. Peter für „Fortunas Rache“ :-).

Somit gibt es 4 von 5 Sternen von mir.

 

Rezension von: KR