Mary E. Garner - Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich

Autorin: Mary E. Garner
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenanzahl:
412
ISBN:
978-3-404-17980-0
E-Book-ISBN:
978-3-7325-8607-3
Internetseite des Verlags:
https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/buecher/fantasy-buecher/das-buch-der-geloeschten-woerter-der-erste-federstrich/id_7278054

Hinweis: Die Rezension kann Werbung enthalten.

 

Aufmachung des Buches
Mir ist das Buch mit dem schönen Cover direkt ins Auge gesprungen, sodass es mich neugierig gemacht hat. Der Buchdeckel ist in braunen Tönen gehalten und zeigt im Hintergrund die Silhouette von London. Im Vordergrund sind alte Bücher zu sehen. Mittig steht eine angedeutete Frauengestalt auf einem der Bücher. Das Cover ist ein Hingucker.

 

Inhalt
Hope Turner, Anfang vierzig, liebt Bücher über alles. Doch als sie sich auf dem Weg zu ihrer demenzkranken Mutter im Pflegeheim in die Buchhandlung „Mrs. Gateway’s Fine Books“ verirrt, beschleicht sie ein seltsames Gefühl. Kurze Zeit später offenbart der mysteriöse und grimmige Rufus Walker Unglaubliches: Die Buchhandlung ist das einzige Portal in die Welt der Bücher, in der die Romanfiguren - wie Frau Holle (im Buch aus bestimmten Gründen meist nur „M“ genannt), Anna Karenina, Lancelot (kurz Lance genannt) oder Guinevere (kurz nur Gwen) - lebendig sind und ein Eigenleben führen. Diese Welt ist in Gefahr und Hope Turner erfährt, dass sie mithilfe der sogenannten Wanderer in die Bücherwelt eintreten kann. Ihr persönlicher Wanderer ist Rufus. Nach einer Reise durch Jane Austens beschriebene Landschaft in „Stolz und Vorurteil“ erfährt Hope in der Zentrale (ein buchneutrales Zentrum in der Bücherwelt) mehr über ihre bisher nicht bekannte Gabe und dass sie wohl die Retterin der Welt der Bücher sein kann. Hierbei spielt das „Buch der gelöschten Wörter“, dass sich in der Zentrale befindet, eine besondere Rolle. Alle gelöschten Wörter, die irgendjemand mal aus böser Absicht geschrieben hat, landen in diesem Buch. Die Verwandler, zu denen Hope nun gehört, müssen dafür sorgen, dass dieses Buch nicht irgendwann voll ist. Jedoch füllt es sich immer schneller. Ein Feind (vielleicht aus den eigenen Kreisen der Welt der Bücher) möchte die gelöschten Wörter für sein eigenes Interesse nutzen. Da werden die Gefühle, die Hope für Kenan, einen weiteren Wanderer, entwickelt, zur Nebensache. Hope und ihre Gefährten müssen eine mögliche Apokalypse verhindern!

 

Meine Meinung
Ich bin auf „Das Buch der gelöschten Wörter“ durch das schöne Cover aufmerksam geworden. Die Inhaltsangabe hat mich auch neugierig gemacht und beim Lesen nicht enttäuscht.

 

Ich lese gerne Romane in denen Bücher thematisiert werden. So ist es auch in diesem Buch. Hope lernt in der Welt der Bücher viele bekannte Figuren aus der Literatur kennen, was mir sehr gefallen hat. Interessant dabei ist, dass die Buchfiguren ihr Eigenleben führen, d. h. sie können sich durchaus von ihrem ursprünglichen Charakter in den Romanen unterscheiden bzw. haben sich weiterentwickelt.

 

Meiner Meinung nach kann „Das Buch der gelöschten Wörter“ dazu anregen, die darin erwähnte Literatur selbst mal zu lesen.

 

Hope tut mir etwas leid, denn sie lebt einsam in London, hat keine engen Freundschaften und leidet unter der Demenz der Mutter. Umso schöner finde ich es, als Hope eine Freundschaft mit Gwen entwickelt.
Mich hat Hopes Beruf sehr erstaunt: Sie arbeitet für eine Partnervermittlung und schlüpft im Internet dabei in unterschiedliche Charaktere von Frauen um die Männer bei Laune zu halten bis tatsächlich die richtige Herzensdame für diese auftaucht.

 

Für den Leser bleibt Rufus sehr unnahbar und geheimnisvoll, man erfährt nur hin und wieder etwas über seine Familie. Ein Geheimnis scheint ihm zu umgeben. Man ist sich unsicher, ob er zu den Guten oder Bösen gehört. Doch die Person Rufus finde ich sehr interessant und freue mich darauf mehr über ihn in der Trilogie zu erfahren.

 

Spannend bleibt es auch mit Hopes Ex-Freund Christian, der immer wieder plötzlich in ihrem Leben auftaucht und sie dann zu ihrer Mutter ins Pflegeheim begleitet. Sein Verhalten wirkt auf mich etwas merkwürdig und ich glaube, auch ihn umgibt ein Geheimnis. Ich bin gespannt, wie es in den Fortsetzungen weitergeht.

 

Bei den sich entwickelnden Gefühlen Hopes zu Kenan, bin ich mir unsicher, ob sie mir gefallen. Interessanter fände ich eine Entwicklung mit Rufus, aber auch bei ihm bin ich, wie beschrieben, noch nicht sicher wie es sich um ihn verhält.
Kenan ist mit Rufus aufgewachsen, aber ein ganz anderer Charakter. Er wirkt smart und höflich und ist der gutaussehende Mann in der Geschichte, aber wer weiß was sich Mary E. Garner noch so für ihn in Teil 2 und 3 überlegt hat. Kenan ist bisher für mich noch etwas „langweilig“, vielleicht weil er zu gut um wahr zu sein wirkt ;).

 

Es gibt noch vielen andere erwähnenswerte Personen, aber man sollte das Buch selbst lesen und sie kennenlernen.

 

Die Idee, dass der Nachname entscheidet, wer ein Wanderer oder ein Verwandler wird, finde ich gelungen.

 

Ich fände es auch interessant mal die Kulissen von verschiedenen Büchern, die ich gelesen habe, zu erkunden. Hope hat dadurch ein abenteuerliches Leben.

 

Spannend finde ich auch die Sache mit dem Buch der gelöschten Wörter. Es wäre doch sehr schlimm, wenn tatsächlich aus Wörtern, die aus böser Absicht geschrieben wurden, ein Unglück entstehen könnte. Interessant ist, wie Hope jedes Mal die gelöschten Wörter wieder in ihre Schranken verweist und das Buch davor bewahrt sich zu füllen.
Mary E. Garner hat hier eine interessante Geschichte entwickelt und mich mitgerissen. Ich bin gespannt, wie die Trilogie weitergeht.

 

Der Schreibstil ist fesselnd. Ich habe das Buch verschlungen.

 

Mein Fazit
„Das Buch der gelöschten Wörter – Der erste Federstrich“ ist der erste Teil einer Trilogie und ich freue mich aufs Lesen der nächsten beiden Bücher. Mir hat die Idee der Geschichte sehr gut gefallen und das Lesen hat Spaß gemacht. Es bleibt spannend, denn auch der Epilog macht neugierig aufs Weiterlesen. Volle 5 Sterne von mir :).

 

 

Rezension von: KR