Otfried Preußler - Krabat

Autor: Otfried Preußler
Verlag: Thienemann-Esslinger
Seitenanzahl:
272
ISBN:
978-3-522-20227-5
E-Book-ISBN:
978-3-522-62053-6
Internetseite des Verlags:
https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/krabat-roman-isbn-978-3-522-20227-5#product-variants

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Aufmachung des Buches
Ich habe eine alte Schulausgabe von Krabat gelesen. Da sieht das Cover noch etwas anders aus. Bei der aktuellen Ausgabe sieht man 12 Raben auf mehreren Stangen sitzend. Das Cover passt zum Buchinhalt.

Inhalt
Der vierzehnjährige sorbische Waisenjunge Krabat wird Lehrling in der geheimnisvollen Mühle im Koselbruch. Die Einheimischen fürchten sich vor der Mühle und ihrem Meister. Seltsame Dinge gehen dort vor sich und Krabat erfährt nur langsam von den Geheimnissen der Mühle. Der Meister hat magische Fähigkeiten und lehrt seine insgesamt 12 Gesellen die dunkle Zauberkunst. Doch der Meister ist kein angenehmer Mitmensch und die Gesellen haben viel zu erleiden. Sie müssen hart arbeiten, werden in Raben verwandelt und in jeder Neumondnacht taucht ein Fremder auf, für den die Gesellen die ganze Nacht arbeiten müssen. Es gibt kein Entrinnen aus der Mühle. Die Gesellen sind dem Meister auf ihr Lebtag verpflichtet und  verwandeln sich des Öfteren auf dessen Wunsch in Raben.
In seinem ersten Jahr an der Mühle freundet sich Krabat mit dem Altgesellen Tonda an, der ihm so einige Tipps mit auf dem Weg gibt. Dabei erfährt Krabat, dass die Gesellen sich niemals verlieben sollten, denn sonst wird ein großes Unglück passieren. Zum Ende seines ersten Jahres tritt ein Todesfall auf und Krabat muss erkennen, dass der Tod jedes Jahr zur gleichen Zeit die Mühle aufsucht. Krabat möchte fortan sich in der Zauberkunst verbessern und einen Weg aus der Mühle finden. Hinzu kommt, dass er sich in Kantorka verliebt hat und er sie auf keinen Fall in Gefahr bringen möchte. Mithilfe von bestimmten Gesellen könnte Krabat den Meister überlisten.

Meine Meinung
Irgendwie ist es in meiner Kindheit und Jugendzeit an mir vorbeigegangen „Krabat“ von Otfried Preußler zu lesen. Natürlich bin ich aber mit Werken wie „Der Räuber Hotzenplotz“, „Das kleine Gespenst“ oder auch „Die kleine Hexe“ aufgewachsen. :) Nun wurde es aber auch mal Zeit „Krabat“ kennenzulernen. Ich bin froh nun auch diese Geschichte von dem bekannten Kinder- und Jugendbuchautor gelesen zu haben.

Ottfried Preußler entführt den Leser in eine geheimnisvolle Geschichte im 18. Jahrhundert. Gemeinsam mit Krabat erfährt der Leser nur langsam, was es mit der geheimnisvollen Mühle im Koselbruch auf sich hat. Dem Schriftsteller gelingt es dabei Spannung zu erzeugen. Ich war gespannt, in welche Richtung die Geschichte sich bewegen würde.

Es ist interessant mitzuerleben, wie Krabat in der Mühle vom Lehrjungen zum Gesellen wird. Dabei muss er aber leider auch für den Leser traurige Schicksalsschläge miterleben. Ich musste schon schlucken als der Tod sein wiederkehrendes Gastspiel in der Mühle hat.

Über die Gesellen in der Mühle möchte ich nicht zu viel erzählen, aber alle haben so ihre eigenen Charakterzüge. Die meisten wirken auf mich sehr liebenswert, nur wenige sind sehr unsympathisch. Von Anfang an aber fand ich den Gesellen Juro interessant und irgendwie hatte ich ein gewisses Bauchgefühl bei ihm, das sich als richtig bewahrheitet hat.

Der Meister der Mühle ist grausam. Man leidet mit, wenn er seine Gesellen mal wieder böse behandelt. Über ihn als Person wurde ich nicht so recht schlau.

Der Fremde, der immer zur Neumondnacht zu Besuch kommt, stellt für mich eine geheimnisvolle Gestalt dar. Erst spät erfährt man, wer er ist. Dadurch erzeugt Otfried Preußler eine weitere Spannung.

Grausam ist der Gedanke, dass die Gesellen sich nicht verlieben dürfen. Noch schlimmer ist aber, was passiert, wenn sie es doch tun. Ein Unglück ist dann fast unausweichlich. So fiebert man als Leser mit, als Krabat Gefühle für Kantorka entwickelt.

Es gibt auch lustige Stellen im Buch. Beispielsweise als Krabat mit ein paar Gesellen auf einen Markt geht und sich einer von ihnen dort in ein Pferd verwandeln muss.

Die Sprache und der Erzählstil von Otfried Preußler sind angenehm. Toll ist auch, dass der Autor Bezug auf geschichtliche Hintergründe aus dem 18. Jahrhundert nimmt.

Mein Fazit
Otfried Preußler hat mit „Krabat“ ein spannendes Jugendbuch geschrieben, dass den Lesern kurzweilige Lesestunden beschert. Nicht nur für Jugendliche eine interessante Geschichte, sondern auch für Erwachsene. Von mir gibt es 4 Sterne.

 

Rezension von: KR