Interview Verlag ohneohren mit Ingrid

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Ingrid beim Bogenschießen
Ingrid beim Bogenschießen

 

Liebe Blogleser,

 

nun ist es wieder soweit, wir freuen uns euch wieder ein Interview präsentieren zu dürfen. Dieses Mal hat sich Ingrid vom österreichischen Verlag ohneohren die Mühe gemacht unsere Fragen zu beantworten und ihr könnt somit dieses Mal einen kleinen Einblick in eine Verlagsarbeit gewinnen :-).

 

Ich, Kristina, hatte schon die Gelegenheit zwei Ebooks von diesem Verlag zu lesen: „Zweistimmig“ von den Autoren Werner Graf und Claudia Kolla, sowie „Burgfried“ von Veronika Lackerbauer. Ihr findet auch Rezensionen zu diesen beiden Büchern auf unserem Blog.

 

Nun geht es aber erst einmal zum Interview:

 

Liebe Ingrid,

wir freuen uns, dass du an unserem Interview teilnimmst und wir dich und den Verlag ohneohren damit besser kennenlernen dürfen. Dann fangen wir doch einfach mal an^^.

 

1. Möchtest du uns mal ein wenig den Verlag ohneohren vorstellen? Wie kam es zu dem Namen des Verlages? Seit wann existiert er?

 

Der Verlag ohneohren ist ein österreichischer Kleinverlag, der verschiedene fantastische Subgenres (Low Fantasy, Science-Fiction, Steampunk, Horror, Fantasy-Satire) verlegt. Der Verlagsname steht für den Abschied vom Elfenohr, ist aber definitiv mit Humor zu sehen. Wir mögen Elfen, aber eben keine „Klischee-Elfen“. Dementsprechend stürzen wir uns auf Geschichten, die besonders/schräg/innovativ sind. Gegründet habe ich den Verlag im Juli 2013. Bislang haben wir nur E-Books veröffentlicht, doch im Moment bereite ich die Drucklegung vor.

 

2. Was sind deine Hauptaufgaben im Verlag? Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Verlag ohneohren aus?

 

Der Verlag ist bis auf die gelegentliche Mithilfe von Freunden und anderen netten Menschen eine One-Woman-Show. Ich bin also quasi der komplette Verlag. Deswegen gibt es so etwas wie einen typischen Arbeitstag eigentlich nicht. Je nach aktuellem Projektstand beantworte ich E-Mails, korrigiere, reiche Arbeit weiter, feile an Coverentwürfen oder wühle mich durch Berge von Anfragen zu unterschiedlichen Themen. Aber das war genau die Herausforderung, die ich gesucht habe. Als notorische Nachteule geschieht auch der Großteil der Verlagsarbeit, wenn der Rest von Wien schon schläft.

 

3. Wie viele Autoren sind derzeit bei euch involviert?

 

Jetzt musste ich wirklich nachzählen, da durch die Anthologien so viele dazugekommen sind. Insgesamt sind es 35, wenn ich nur jene zähle, die bereits veröffentlicht haben. In den nächsten Monaten kommen da neue RomanautorInnen dazu. Von diesen vielen Autoren sind aber die meisten mit Kurzgeschichten bei uns unter Vertrag.

 

4. Wie finden die Autoren den Weg zu euch? Wie können bei euch Manuskripte eingereicht werden?

 

Die meisten finden uns über die Ausschreibungen oder über die entsprechende Sektion auf der Homepage. Im Prinzip können AutorInnen, deren Werke in unser Programm passen, eine Leseprobe von 30 Seiten, ein Exposé und ein Anschreiben schicken. Wir sehen uns das Ganze dann an. Wenn uns das Werk gefällt, wird das Gesamtmanuskript angefordert. Ist auch das gut, kommt die Zusage. Da wir aber im Moment sehr viele Manuskripte erhalten, haben wir auf der Homepage die „Manuskriptampel“ eingeführt, an der die AutorInnen gleich sehen, welche Programmteile noch eher spärlich besetzt sind. Auf eine längere Wartezeit sollte man sich aber immer einstellen. Ich kann nicht den ganzen Tag über lesen, auch wenn ich theoretisch nichts dagegen hätte. ;)

 

5. Der Verlag hat bis vor kurzem nur eBooks verlegt, aber nun beginnt ihr, nach meinem Wissen, auch eure ersten gedruckten Bücher auf den Markt zu bringen. Welche Mehrarbeit gibt es für gedruckte Bücher oder ist der Aufwand der gleiche wie für eBooks? Wie sieht der Prozess aus bis eines eurer Bücher auf dem Markt erscheint?

 

Die Nachfrage nach gedruckten Büchern ist nach wie vor groß, weswegen nun spätestens in der zweiten Jahreshälfte gedruckt wird. Die gedruckten Bücher bedeuten insofern Mehrarbeit, als dass das Cover eine Rückseite braucht, der korrekte Satz gemacht werden muss und das Endprodukt unseren Qualitätsansprüchen genügen sollte.

Bis die LeserInnen das Buch in der Hand habe, egal ob E-Book oder gedruckt, passiert einiges. Nach dem Vertragsabschluss machen wir einige Coverentwürfe, bei denen die AutorInnen auch ein Mitspracherecht haben. Danach wird in einem ersten Durchgang das Buch korrigiert, um die gröbsten Fehler zu beseitigen. Nach diesem Schritt gibt es einen zweiten Durchgang, bei dem das Manuskript auf Logikfehler und stilistische Probleme abgeklopft wird – klassisches Lektorat also. Auch dabei lassen wir unseren AutorInnen ein großes Maß an Freiheit. Steht der Inhalt erstmal, geht eine Leseprobe online, dann wird das E-Book in zwei gängigen Formaten programmiert und geht schließlich an die Stellen, die das Buch ausliefern. Das sind noch nicht einmal alle Schritte, aber ich möchte hier niemanden langweilen. Aber erwähnen sollte man schon, dass auch Lesungsorganisation, Werbung, Leserundenbetreuung und viele andere Dinge dazugehören.

 

6. Gibt es Zeitpunkte innerhalb eines Jahres wo Ihr besonders viel zu tun habt?

 

Ja, jeweils nach Ende der Ausschreibungen, wenn viele Kurzgeschichten zu lesen und zu beurteilen sind. Und in Zukunft wahrscheinlich vor und nach den Buchmessen.

 

7. Hast du bisher alle Bücher, die beim Verlag ohneohren erschienen sind auch selbst gelesen? Möchtest du uns vielleicht eines eurer eBooks mal genauer vorstellen bzw. die verschiedene Genre/Programme, die Ihr herausbringt?

 

Da ich die Manuskripte auswähle, ja.

Nur eines vorzustellen, wäre unfair. „Zweistimmig“ war unser erster Roman, eher dem fantastischen Horror zuzuordnen und eine mysteriöse Geschichte mit einer Prise Lokalkolorit. „Burgfried“ ist unsere aktuellste Neuerscheinung, mit der Autorin Veronika Lackerbauer eine wunderschöne Welt geschaffen hat. Gerade „Burgfried“ vereint für mich klassische Fantasy mit junger und frischer Erzählweise.

Unsere Anthologien, einmal „Kein Weltuntergang“ als Low Fantasy-Sammlung und „Intergalaktisches Seemannsgarn“ als SciFi-Anthologie, sind gute Gelegenheiten für LeserInnnen, in unser Programm zu schnuppern und sich Appetit auf die Romane zu holen.

Im Mai erscheint außerdem „Der Herr der Schwarzen Schatten“ von Cairiel Ari, und damit ein Buch eines ganz wunderbar kreativen Autors, der den LeserInnen vielleicht bereits aufgrund seiner Veröffentlichungen im Weltenschmiede Verlag bekannt ist. Die Leseprobe steht sogar schon auf unserer Homepage.

 

8. Jetzt mal ein bisschen etwas zu dir: Welches Genre bevorzugst du selbst als Leser außerhalb der Verlagsarbeit? Hast du ein Lieblingsbuch, dass du uns ans Herz legen möchtest?

 

Ich lese sehr gerne quer durch die Bank mit einer starken Tendenz zu Fantasy und Science-Fiction. Mein Lieblingsbuch kann ich natürlich jedem ans Herz legen: „Fahrenheit 451“ von Ray Bradbury.

 

9. Was bevorzugst du selbst beim Lesen, eBooks oder echte Bücher mit echten Seiten ;-)?

 

Da ich mittlerweile in meiner Wohnung dazu übergehen musste, den Büchern in jedem Raum Platz schaffen zu müssen, war das E-Book eine riesige Erleichterung für mich. Und weil ich immer und überall lese, bevorzuge ich mittlerweile das E-Book. Die einzige Ausnahme bilden wirklich schöne Sondereditionen oder Fachbücher.

 

10. Hast du auch schon selbst ein Buch geschrieben oder möchtest irgendwann mal eines schreiben? Wenn ja, welche Art von Roman würde es sein?

 

Ja, ohne meine eigene Tätigkeit als Autorin hätte ich mich wahrscheinlich nicht getraut, einen eigenen Verlag zu gründen. Die ersten beiden Teile meiner postapokalyptischen Fantasy-Trilogie „Hüter des Uhrwerks“ sind bereits im Verlag Mondwolf erschienen. Ein Fantasy-Einzelband namens „Herbstsplitter“ wurde 2013 im Homo Littera Verlag veröffentlicht. Auch in manchen Anthologien bin ich mit Kurzgeschichten vertreten. Momentan arbeite ich an einer Dystopie und plane ein Gemeinschaftsprojekt mit einem sehr netten Autor.

 

Vielen Dank für das Interview. Wir freuen uns auf weitere gute Zusammenarbeit mit dir & dem Verlag :-).

 

Ingrid: Ich danke euch für die tollen Fragen und wünsche allen Fantasybegeisterten viel Spaß beim Lesen!

 

Das Interview wurde von Kristina geführt.

 

Vorschau: Es sind weitere Interviews mit Autoren des Verlages in Planung ;-).

 

Bücher vom Verlag ohneohren

Nun möchte ich euch noch zwei Bücher des Verlages vorstellen, die ich bereits lesen durfte :-).

"Zweistimmig" von Werner Graf und Claudia Kolla

 

Genre: Fantastischer Horror

Ersterscheinung des eBooks: 01.12.2013

ISBN (EPUB): 978-3-9503670-0-3

ISBN (MOBI): 978-3-9503670-1-0

 

Klappentext:

 

Alena Frei lebt im Waldviertel. Nichts trübt die dörfliche Idylle, bis eines Tages ihre demenzkranke Großmutter verschwindet. Was auf den ersten Blick wie ein tragischer Einschnitt in ihr Leben wirkt, entpuppt sich als Ereignis mit weitreichenden Konsequenzen. Ein streng gehütetes Familiengeheimnis bringt Unruhe in das Leben der jungen Frau. Auf der Suche nach ihren Wurzeln entdeckt Alena neue Seiten an sich selbst. Und die Stimmen in ihrem Kopf sind bei der Aufklärung dieser Geheimnisse nicht gerade hilfreich …

 

Zu meiner Rezension geht es hier: Klick mich

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"Burgfried" von Veronika Lackerbauer

Genre: Fantasy

Ersterscheinung des eBooks: 24.02.2014

ISBN (EPUB): 978-3-9503670-6-5
ISBN (MOBI): 978-3-9503670-7-2

 

Klappentext:

 

Ramana und Luna sind Freundinnen, die unbeschwert ihre Kindheit und Jugend innerhalb sicherer Burgmauern verleben. Doch Dunkelheit zieht über das Land, als ein Feind von außen zwei friedliche Königreiche an den Rand des Abgrunds führt. Je näher die Bedrohung rückt, desto weiter entfernen sich die beiden Frauen voneinander. Im Schatten von Kampf und Tod muss sich jede von ihnen ihrem Schicksal stellen und einen Weg aus den Wirren zweier zerstörter Königreiche finden. Wie werden sie sich entscheiden, wenn Liebe, Blut und Geheimnisse an jeder Weggabelung warten?

 

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