Liebe Blogleser,
wie schon beim Interview mit Ingrid vom Verlag ohneohren angekündigt, folgt nun heute eines mit einer Autorin des Verlages: Veronika Lackerbauer. Sie hat das eBook "Burgfried" geschrieben. Dazu findet ihr hier auf unserem Blog auch eine Rezension.
Nun geht es aber erstmal zum Interview :-).
Viele Grüße
Jekranta-Lesefreunde
Interview
Liebe Veronika Lackerbauer,
wir finden es schön, dass du dich nun auch unseren Fragen stellst. Ein eBook-Roman („Burgfried“) durfte ich (Kristina) bereits von dir lesen und rezensieren. Mir hat es sehr gut gefallen und es hat fünf Sterne von mir erhalten. Umso mehr ist es toll, dass wir nun ein Interview mit dir führen dürfen.
Und los geht’s…
1. Wann hast du mit dem Schreiben begonnen und wie kam es dazu? Wie bist du zum Verlag ohneohren gekommen?
Das sind ja gleich drei Fragen auf einmal! :-)
Also ich schreibe schon genauso lange, wie ich lese – nämlich seit ich es kann. Ich hab schon als Grundschülerin kleine Geschichten verfasst, über die Themen, die mich damals halt so interessiert haben: Pferde, Pferde, Pferde und Pferde. :-)
Auf den Verlag bin ich eher zufällig aufmerksam geworden, das war auf Facebook. Ich hatte früher schon versucht „Burgfried“ zu veröffentlichen, fand aber keinen Verlag. Das ist in Deutschland sehr schwierig, der Markt wird von ausländischen Autoren beherrscht, deren Werke einfach nur übersetzt werden. Neue, deutsche Autoren bekommen nur selten eine Chance, schon gar nicht bei den großen Verlagen. Als ich das Portfolio von ohneohren gesehen habe, dachte ich, dass mein Manuskript da reinpasst, wie die Faust auf’s Auge und deshalb hab ich mir überlegt, es noch einmal zu versuchen. Wenn’s wieder nicht klappt, dachte ich, dann kommt’s in die Schublade und das war’s dann. Aber, wie ihr seht… :-)
2. Wie kamst du auf eine so fantastische Idee „Burgfried“ zu schreiben? Hat dich irgendetwas dazu inspiriert? Ich habe ja mit Luna und Ramana mitgelitten. Gab es ein Charakter, der dir besonders am Herzen lag?
Es klingt wie eine Plattitüde ist aber wirklich wahr: Ich habe die Grundidee zu „Burgfried“ geträumt. Diese Szene im Wald, als Luna und Ramana Rollen getauscht haben und Araman sie dabei überrascht. Und auch den Twist, dass er eigentlich mit Ramana verlobt ist, jedoch Gefallen an Luna findet, die er für eine Prinzessin hält.
Alles Weitere hat sich dann im Schreiben nach und nach ergeben. Manchmal habe ich ein Konzept im Kopf, aber ganz oft schreibe ich auch einfach drauflos und sehe, wohin mich das führt. Dann kommt eins zum andren. So war es jedenfalls bei „Burgfried“.
3. Wie war es für dich als „Burgfried“ veröffentlicht wurde? War es das erste Buch, dass du geschrieben hast?
Es war unglaublich!
Ich habe ja lange wirklich viel dafür getan, dass es so weit kommt. Und es hat nicht geklappt. Dann hab ich es aufgegeben und auch nicht mehr wirklich daran geglaubt. Plötzlich ist es dann doch so weit und man kann es gar nicht fassen. Eigentlich fass ich es immer noch nicht! :-)
„Burgfried“ ist der erste Roman, den ich beendet habe, ja. Wenn man meine Pferde-Serie von gaaanz früher außer Acht lässt. Da bräuchte ich mal jemanden, der sich erbarmt und die abtippt. Ich hatte damals nämlich noch keinen Computer und habe von Hand geschrieben! Dazwischen habe ich viele Sachen begonnen, aber ich habe oft viele Ideen, schaff es dann aber nicht, sie auch wirklich zu Ende zu bringen. Entweder, weil schon wieder eine neue Idee entsteht, die auch wieder zu Papier gebracht werden will, oder weil ich irgendwie den Faden verliere. Das hat auch bei „Burgfried“ ewig gedauert, es gab immer wieder Schreibblockaden, die ich über Wochen oder Monate nicht überwinden konnte. Und dann ging’s doch irgendwie wieder weiter. Ich habe aber schon einige Kurzgeschichten veröffentlicht.
4. Schreibst du schon an deinem nächsten Buch? Und bleibst du dem Genre von „Burgfried“ treu?
Wie gesagt, es gibt zahlreiche Ideen, die ich anfange und die dann doch wieder in der Schublade landen. Manche für immer, manche nur bis zum Ende der kreativen Blockade. Ich habe zwei Projekte, die mir sehr am Herzen liegen, das sind beides historische Themen. Und ich denke über eine Fortsetzung von „Burgfried“ nach. Man darf also gespannt sein… :-)
Ich bin auf kein Genre festgelegt. Ich habe Kurzkrimis geschrieben, historische Stoffe – wie gesagt – reizen mich auch, wobei das ungleich viel mehr Recherche-Aufwand bedeutet, Fantasy natürlich…
5. Wie kannst du am besten arbeiten? Eher mit einem regelmäßigen Rhythmus oder wie es gerade passt und die Ideen fließen?
Nein, eher ganz ohne Rhythmus.
Früher hab ich manchmal bis tief in die Nacht hinein geschrieben und die Zeit vergessen. Da war ich dann total in meiner eigenen Welt. Ich bin auch eher nachtaktiv. Das geht jetzt allerdings nicht mehr. Ich bin vor anderthalb Jahren Mutter geworden und mein Kleiner richtet sich leider nicht nach den Schlaf- und Schreibbedürfnissen seiner Mutter. Ich kann nur schreiben, wenn er schläft, und muss aber gleichzeitig auch so ins Bett, dass ich wieder halbwegs fit bin, wenn er aufsteht. Das schränkt die Schreibzeit doch deutlich ein. Aber ich gehe davon aus, dass auch wieder andere Zeiten kommen werden.
6. Wie gehst du mit Kritik um, die du von Lesern, Medien usw. bekommst?
Viel Kritik habe ich bisher nicht bekommen. Ich habe Freunde, die meine Manuskripte schon in der Rohfassung lesen und mir Anregungen geben, oder mich auf logische Fehler hinweisen. Das betrachte ich aber nicht als Kritik, sondern als Hilfestellung. Mein Mann hilft mir heute auch oft beim Schreiben, er recherchiert für mich, liest Korrektur und hilft mir mit Ideen über Schreibblockaden hinweg.
Konstruktive Kritik würde ich eher als Rat auffassen, es gibt sicher immer Verbesserungspotenzial. Unsachliche Kritik ärgert mich (auch in anderen Bereichen), wahrscheinlich müsste man sich davon freimachen und einfach an sich abperlen lassen, aber da bin ich zu … wie soll ich sagen? Angriffslustig. Ich diskutiere auch gern mal. :-)
7. Jetzt mal mehr zu dir als Person: Liest du auch privat gerne Romane? Und wenn ja, hast du ein Lieblingsbuch?
Ja, ich hab eigentlich immer viel gelesen. Vorwiegend Romane. Auch dafür ist die Zeit momentan etwas knapp. Ich lese seit Monaten an den aktuellen Roman von Ken Follet hin, aber jetzt hab ich’s bald geschafft. :-)
Ich mag auch da historische Stoffe und Fantasy gern. Krimis schreib ich zwar ganz gern, les ich aber nicht so gern. Die müssen dann schon richtig, richtig spannend sein. Kurzgeschichten, obwohl ich viele geschrieben habe, lese ich überhaupt nicht gern. Ich mag lieber für längere Zeit in eine Welt eintauchen.
Bücher, die ich mit Begeisterung gelesen habe, gibt es sehr viele. Aus dem Fantasybereich sind das zum Beispiel Harry Potter natürlich, auch Twilight (die Filme fand ich grauenhaft, aber die Bücher sind toll) und die Tribute von Panem. Aber auch ältere Sachen von Marion Zimmer Bradley oder Wolfgang Hohlbein.
8. Wie sieht dein Alltagsleben aus? Bist du ausschließlich Autorin oder hast du noch einen anderen Beruf?
Ich habe Tourismus studiert (in der Zeit ist „Burgfried“ entstanden) und danach vier Jahre in der Hotellerie gearbeitet, wo ich sehr unglücklich war. Schließlich habe ich umgesattelt, bin noch einmal zur Uni und habe einen Master gemacht. Schwerpunkt war Anglistik und Medien, da war auch viel Kreatives dabei, das liegt mir einfach mehr.
Der Hotellerie verdanke ich aber immerhin die Bekanntschaft mit meinem heutigen Mann. Wir haben uns über die Arbeit kennengelernt und waren zuerst einfach nur gut befreundet. 2011 hat es dann gefunkt und dann ging alles sehr schnell. Im April 2012 haben wir geheiratet, da war ich bereits schwanger und im November kam unser Sohn zur Welt. Seit Dez 2013 sind wir jetzt auch kirchlich verheiratet. Jetzt bin ich Mutter, Autorin und arbeite freiberuflich als Dozentin. Ich unterrichte Fremdsprachen, Fachpraxis für Hotellerie und Gastronomie und mache Berufsorientierung (z.B. Bewerbungen schreiben etc.). Das macht mir sehr viel mehr Spaß als die Hotellerie. Die Abwechslung tut mir auch gut, ich mache sehr unterschiedliche Dinge für ganz unterschiedliche Auftraggeber. Das liegt mir besser als ein sturer Festangestelltenjob mit einem einzigen Chef.
9. Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Wir sind leidenschaftliche Kinogänger, mein Mann und ich. In meinem Rekordjahr 2010 war ich 42x im Kino, also quasi fast jede Woche. Inzwischen schaffen wir es auch wieder, uns ab und zu den Abend freizunehmen und wieder ins Kino zu gehen. Das genießen wir sehr.
Ansonsten verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Schwiegermutter (meine eigene Mutter lebt leider nicht mehr), zu meiner Schwägerin und auch zur neuen Freundin meines Vaters und deren Kinder. Wir sind ein riesiger bunter Patchwork-Haufen. Als Einzelkind, das ich bis zu meinem 30. Lebensjahr war, genieße ich das jetzt sehr.
10. Wie sehen deine Pläne für die nahe Zukunft aus?
Mein Mann und ich richten uns ein altes Haus her, das ehemalige Haus seiner Großeltern. Das ist unser Großprojekt für die nächsten Monate. Ich möchte meine Dozententätigkeit weiter ausbauen, in ein paar Jahren vielleicht auch noch ein zweites Kind. Und natürlich weiterhin schreiben. Vielleicht bin ich ja irgendwann hauptberuflich Autorin.
Ich habe allerdings aufgehört, zu viel und zu weit in die Zukunft zu planen: Es kommt sowieso ganz anders! „Leben ist das, was Dir passiert, während Du eifrig andere Pläne schmiedest“, hat John Lennon mal gesagt, glaub ich.
Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, unsere Fragen zu beantworten :-). Wir haben uns sehr gefreut.
Veronika Lackerbauer:
Ich bedanke mich! Erstens für das positive Feedback auf meinen Roman und zweitens für das Interesse an meiner Person!
Das Interview wurde von Kristina geführt.
Buch von Veronika Lackerbauer
"Burgfried" von Veronika Lackerbauer
Genre: Fantasy
Verlag: Verlag ohneohren
Ersterscheinung des eBooks: 24.02.2014
ISBN (EPUB): 978-3-9503670-6-5
ISBN (MOBI): 978-3-9503670-7-2
Klappentext:
Ramana und Luna sind Freundinnen, die unbeschwert ihre Kindheit und Jugend innerhalb sicherer Burgmauern verleben. Doch Dunkelheit zieht über das Land, als ein Feind von außen zwei friedliche Königreiche an den Rand des Abgrunds führt. Je näher die Bedrohung rückt, desto weiter entfernen sich die beiden Frauen voneinander. Im Schatten von Kampf und Tod muss sich jede von ihnen ihrem Schicksal stellen und einen Weg aus den Wirren zweier zerstörter Königreiche finden. Wie werden sie sich entscheiden, wenn Liebe, Blut und Geheimnisse an jeder Weggabelung warten?
Zu meiner Rezension: Klick mich