Autorin: Valerie Bielen
Verlag: Aufbau Verlag
Seitenanzahl: 384
ISBN: 978-3-7466-3082-3
Internetseite des Verlags: http://www.aufbau-verlag.de
Homepage der Autorin: http://www.valerie-bielen.com/
Aufmachung des Buches
Das Cover ist mir gleich aufgefallen, als zum ersten Mal beim Stöbern auf dieses Buch stieß. Es zeigt die Charaktere Alice und Tobia bei ihren Erkundungen von Venedig. Die Farbgestaltung ist gut gewählt unr auch die Schriftart passt sehr gut zum Thema.
Inhalt
Alice Breuer glaubt, das große Los gezogen zu haben. Sie geht als Au-pair-Mädchen nach Venedig. Ein Traum geht damit für sie in Erfüllung, doch leider hat die Familie Scarpa andere Pläne. Alice
soll nicht nur die beiden Kinder hüten, sondern sich um den kompletten Haushalt kümmern. Nur nachts hat sie Zeit, sich die Stadt anzuschauen - und trifft dabei einen geheimnisvollen Mann, der in
ihrer Nachbarschaft wohnt. Tobia ist Amerikaner - und er ist blind. Alice verliebt sich in ihn, ohne zu ahnen, auf was sie sich einlässt.
Meine Meinung
Erst einmal auch hier noch ein Dankeschön an die Autorin und den Verlag, die Bücher für eine Leserunde zur Verfügung gestellt haben.
Es war wirklich schön, an der Leserunde teilzunehmen und Gelegenheit zu haben, der Autorin Fragen zu ihr Buch zu stellen.
Alice führt eigentlich ein ganz normales Leben, doch sie will mehr aus ihrem Leben machen. So bewirbt sie sich für eine Au-Pair Stelle in Venedig. Als sie genommen wird, ist sie überglücklig.
Endlich wird ein Traum von ihr wahr - und von ihrer verstorbenen Mutter, die es nun leider nicht mit erleben wird. Aber Alice will an ihrer Stelle den Zauber von Venedig am eigenen Leib
erfahren.
Als Alice nach Venedig kommt, freut sie sich schon sehr darauf die Stadt zu erkunden. Doch die Familie Scarpa, bei der sie anfängt zu arbeiten, lässt ihr kaum Zeit die Stadt näher kennenzulernen.
So geht Alice dazu über, die Stadt nachts zu erkunden. Und dabei trifft sie auf Tobia...
Kaum einer kann ihr etwas über Tobia erzählen. Er lässt niemanden an sich ran und hält sich bedeckt. Ob es wirklich nur daran liegt, dass er blind ist? Alice wird neugierig und ist fasziniert von
Tobia.
Der Inhalt von diesem Buch und auch das Cover haben mich gleich angesprochen. Es gab zwar in letzter Zeit einige solcher Bücher, aber der Titel und das Cover hatten mich dann doch dazu bewogen,
mich für die Leserunde zu bewerben.
Es hat jedoch einige Zeit gedauert bis ich mich mit dem Charakter Alice anfreunden konnte und selbst am Ende haben mich die Gefühle von Alice nicht richtig packen können, obwohl ich eigentlich
sehr leicht zu packen bin, insbesondere wenn ein Charakter traurig ist. Da wird doch die eine oder andere Träne vergossen. Aber dies fehlte mir leider ein wenig in diesem Buch. Ich weiß nicht,
woran es lag. Gefühle hatte Alice wirklich mehr als genug - Tobia wirbelt ihre Gefühlswelt ordentlich durcheinander und nicht nur er.
Alice blieb für mich unnahbar. Ich habe ihre Geschichte verfolgt, aber es kam mir die ganze Zeit so vor, als wenn ich sie von weit weg beobachten würde und ihr nicht zu nah kommen könnte - anders
kann ich es nicht beschreiben. Manchmal ist es einfach schwierig, seine Gefühle beim Lesen eines Buches richtig auszudrücken.
Die Geschichte von Alice und Tobia hat mir trotzdem sehr gut gefallen. Tobia hat mich als Charakter mehr überzeugt als Alice. Seit er blind geworden ist lässt er kaum noch jemanden an sich
rankommen. Sein ganzes Leben wurde auf den Kopf gestellt. Früher konnte er alles haben was er wollte - und es sich auch genommen. Doch nun muss und will er sich ändern. Kann Alice ihm dabei
helfen? Kann sie zu seinen Augen werden und ihm Venedig näherbringen? Tobia ist mir näher als Alice gekommen. Die Autorin hat mit ihm einen starken Charakter aufgebaut, der seine Stärken und
besonders seine Schwächen hat.
Man hat in diesem Buch auf jeden Fall gemerkt, dass die Autorin wusste, über welche Stadt sie geschrieben hat. Durch die guten Beschreibungen konnte ich mir Venedig bildlich vorstellen, den
Zauber, den diese Stadt ausstrahlt.
Das Buch enthält eigentlich alles, was man sich von einem Buch wünschen würde und ab und zu kommt man sich auch vor wie in einem kleinen Märchen.
Die Autorin hat oft die richtigen Worte an einer bestimmten Stelle gefunden, um die Gefühle der Charaktere zu untermalen. Zum Beispiel bin ich nie auf die Idee gekommen, dass ein Regenbogen ja
zwei Welten beeinhaltet - eine glückliche Seite mit der Sonne und eine Traurige mit dem Regen. Dieser Vergleich hat mir wirklich gut gefallen.
Mein Fazit
Eine schöne Geschichte, die zeigt, dass man die Welt nicht nur mit seinen Augen betrachten sollte und man das Leben in vollen Zügen genießen sollte. Und zum Träumen einlädt.
Da mich der Zauber der Geschichte jedoch nur teilweise gepackt hat und ich schon ähnliche Geschichten gelesen habe, die mich vollständig überzeugt haben, kann ich für dieses Buch leider nur 3 1/2
Sterne vergeben, was hier ja leider nicht möglich ist ;)
Ich kann dieses Buch trotzdem jedem ans Herz legen, der keine kitschige Liebesgeschichte lesen möchte, sondern auch gerne mal etwas mit mehr Tiefgang lesen möchte. Ich denke es wird viele Leser
geben, die Alice und Tobia in ihr Herz schließen werden.
Falls es noch ein weiteres Buch der Autorin geben wird, werde ich bestimmt noch ein Buch lesen. Der Schreibstil hat mir auf jeden Fall gut gefallen und auch die ganzen Beschreibungen der Orte und
Charaktere.
Von mir gibt es für dieses Buch 3,5 von 5 Sternen.
Rezension von: AN