wir freuen uns, euch eine weitere Autorin auf unserem Blog vorzustellen: Britta Röder.
Wir freuen uns sehr, dass sie sich die Zeit genommen hat, unsere Fragen zu beantworten. Am Ende des Interviews stellen wir euch auch kurz die 2 bisher erschienen Bücher der Autorin vor.
vielen Dank, dass du uns Rede und Antwort stehst und dir die Zeit genommen hast, unsere Fragen zu beantworten =)
1. Damit unsere Leser die Möglichkeit haben dich ein wenig kennenzulernen, magst du dich kurz einmal selbst vorstellen und uns verraten, wie du zum Schreiben gekommen bist?
Gerne stelle ich mich vor: Ich bin Britta Röder, Jahrgang 67 und lebe mit meiner kleinen Familie im südhessischen Riedstadt. Ich wohne zwar in einer sehr ländlichen Umgebung, aber mein
Arbeitsplatz liegt mitten in Frankfurt/Main. Es ist gerade dieses besondere Spannungsfeld zwischen Stadt und Land, das mich immer wieder aufs Neue fasziniert.
Aufgewachsenen bin ich in Mainz und bis auf zwei Auslandsaufenthalte in Dijon und Moskau habe ich dort auch studiert (Sprachen - Französisch und Russisch- und Geschichte).
Nicht ich bin irgendwann zum Schreiben gekommen, das Schreiben kam zu mir. Ich war acht und es war gerade niemand zum Spielen da. Also probierte ich ein neues Spiel aus, eines, das man gut
alleine spielen kann: eine Geschichte erfinden und aufschreiben. Dieses Spiel hat mich seit jenem lang vergangenen Juninachmittag nie mehr los gelassen.
So richtig ernst mit der Literatur wurde es mir, als auch das Lesen immer wichtiger wurde. Ich hatte Glück und einen wirklich genialen Deutschlehrer am Gymnasium, der mir durch seinen
Unterricht DEN Kompass in die Hand gelegt hat für meine späteren Streifzüge durch die Literatur. Quer durch das gut bestückte Bücherregal meiner Großeltern habe ich die ersten Expeditionen
unternommen, das Literarturstudium an der Uni öffnete mir dann völlig neue Bücherwelten. Das Schreiben und das Lesen, das lief für mich immer parallel.
2. Wie viel hat ihr die Veröffentlichung deines ersten Buches bedeutet?
Das erste veröffentlichte Buch- das war wie ein Befreiungsschlag. Wie ein Coming-out. Mein ganzes Leben lang hatte ich davon geträumt, Bücher zu schreiben und zu veröffentlichen. Und doch
immer wieder gezögert meinen Traum öffentlich zu machen. Ich wollte mich ja nicht blamieren. Mit meinem Debüt-Roman "Die Buchwanderer" habe ich es dann das erste Mal versucht und als es
klappte war ich überglücklich.
3. Du bist ja auch bei online aktiv vertreten: Wie wichtig ist dir der Kontakt zu deinen Lesern?
Absolut wichtig. Sie sind die Menschen, für die ich schreibe. Natürlich könnte ich auch sagen, ich schreibe für mich selbst. Aber das stimmt nur zum Teil. Der kreative Prozess bereitet mir
unglaublich viel Vergnügen, aber die Bestätigung, die Akzeptanz und die Resonanz kann mir nur ein Publikum geben.
4. Bestimmt hast du auch schon ein paar Rezensionen deiner Bücher gelesen. Wie gut kannst du mit Kritik an deinen Büchern umgehen? Nimmst du sie dir zu sehr zu Herzen?
Von wegen ein paar Rezensionen - ich lese sie ALLE. Und es wird mir niemals gelingen Kritik leicht zu nehmen. Eigentlich nehme ich mir jede Kritik zu Herzen - im positiven als auch im
negativen Sinne. Eine lobende Erwähnung kann mich total euphorisieren, eine negative Stimme auch schon mal richtig runterziehen. Doch solange ein Kritiker fair im Ton bleibt und seine Meinung
gut gegründet, kann ich inzwischen auch mit ablehnenden Haltungen sehr gut umgehen. Ja, solche Kritiken spornen sogar an. Das Ziel ist es doch täglich besser zu werden, nicht wahr?
5. In deinem Buch “Die Buchwanderer“ entführst du die Leser an Orte aus berühmten Büchern wie “Romeo und Julia“. Was hat dich grade dazu gebracht, das Buch in den bestimmten
Geschichten spielen zu lassen und was für eine Bedeutung haben weltbekannte Romane für dich?
Mein erster Zugang zur Literatur waren die Klassiker. Irgendwie habe ich die ganze Kinder- und Jugendbuchliteratur als Kind übersprungen (und erst durch meine Tochter in späteren Jahren auf
dem "zweiten Bildungsweg" kennengelernt). Diese Bücher bilden für mich die Grundlage für all das, was danach gekommen ist. Dass es mit den Buchwanderern gerade Shakespeare, Puschkin und
Cervantes geworden sind, hat sich so ergeben. 'Romeo und Julia', 'Eugen Onegin' und auch 'Don Quichote' haben alle eine entscheidende Gemeinsamkeit, die sie für meinen Roman perfekt machten:
auf den ersten Blick geht darum die große Liebe zu finden, aber eigentlich geht es darum die eigene Existenz zu definieren, auszuloten was Freiheit ist.
6. Wie würdest du damit umgehen, auf einmal selbst Teil einer Geschichte zu sein? Und wenn du es dir aussuchen könntest – welches Buch wäre es?
Ich würde ein Kinderbuch wählen, in dem ich mindestens eine coole Zauberkraft besäße und es mir gelänge, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.
7. Gibt es einen Charakter in deinen Büchern, den du besonders gern magst? Steckt vielleicht auch ein Teil von dir selbst in einem deiner Charaktere?
Einen Lieblingscharakter habe ich nicht, denn in jeder meiner Figuren steckt ganz gewiss auch ein Teil von mir. Aber auch von den Menschen, die mich täglich umgeben und mich inspirieren. Doch
es gibt Figuren, die mich überraschen, weil sie sich während des Schreibens ganz anders entwickeln als ich mir das ursprünglich vorgenommen hatte. Mit Rosalia aus 'Die Buchwanderer' ist mir
das passiert. In einem solchen Fall macht mir das Schreiben dann noch mehr Spaß.
8. Neben deinem Buch “Die Buchwanderer“ ist auch noch das Buch “Zwischen den Atemzügen” erschienen: Magst du uns kurz erzählen, worum es in diesem Buch geht und wie die Geschichte
entstanden ist?
'Zwischen den Atemzügen' ist eine Roadstory, bei der sich Menschen zufällig begegnen und auf eine gemeinsame Reise begeben. Alle haben dabei einen guten Grund, aus ihrem bisherigen Leben
auszubrechen. Auf ihrem Trip von Frankfurt/Main nach Málaga in Südspanien werden sie verfolgt und begegnen ganz oft dem Tod. Dabei übertreibe ich ein wenig, aber eigentlich finde ich meine
Übertreibung gar nicht so weit weg von der Realität. Denn der Tod ist ja tatsächlich unser aller ständiger Verfolger und das Leben eine Reise, auf der wir begreifen sollten, was wir aus
unserem Leben machen.
Das klingt jetzt vielleicht sehr didaktisch und auch schwermütig. Ist es aber nicht. Im Gegenteil. Es ist absolut lebensbejahend und mit viel Humor geschrieben.
9. Gibt es für dich persönlich auch ein Genre, bei dem du dir nie vorstellen könntest, einmal selbst ein Buch in diesem Bereich zu schreiben?
Ich glaube, man schreibt nur was man selbst auch gerne liest. Daher kämen für mich aktuell keine Krimis in Frage. Und auch bei Fantasy und Science Fiction muss ich passen. Zwar ich habe 'Herr
der Ringe' gelesen und 'Harry Potter', und obwohl ich von beiden Werken extrem beeindruckt bin, macht mich das nicht zum ausgeprägten Genre-Fan.
Mir reicht die Welt, in der wir leben, völlig aus. Sie ist schon bunt und verrückt genug. Und für mich hält sie auch genug Themen bereit, über die zu schreiben sich lohnt.
9. Was deine Leser bestimmt auch interessiert: Gibt es in nächster Zeit die Möglichkeit, dich selbst auf einer Lesung oder einer Messe kennenzulernen?
Ende Mai ist die Buchmesse in Mainz, auf der mein Verlag (ACABUS) ausstellt. Daher werde ich am Sa, den 30.5. auf jeden Fall dort sein.
Außerdem gibt es vom 4.-7. Juni eine weitere Messe in Mainz: Die Minipressen-Messe. Auch dort stellt ACABUS aus und ich plane hinzugehen. Ob am Sa, den 6. Juni oder am So, den 7. Juni steht
noch nicht fest, weil ich dort eventuell auch lesen werde. Sobald das Programm steht, weiß ich mehr und ich gebe das auf meiner Homepage bekannt.
Aber in jedem Fall freue ich mich auf viele interessante Gespräche auf beiden Veranstaltungen.
Weitere Lesungstermine gebe ich regelmäßig auf meiner Homepage bekannt, über die man mich auch gerne anschreiben kann. Ich freue mich wirklich sehr (!) über Feedback und antworte garantiert
(!!!).
Außerdem tummle ich mich sehr intensiv bei lovelybooks. Ich finde es toll, dort so viele Leute zu treffen, die die gleiche Leidenschaft teilen: Bücher!
10. Und zu guter Letzt, was uns natürlich am Meisten interessiert: Ist schon ein neues Buch in Planung? Auf was können sich deine Leser in der Zukunft freuen?
Da ist tatsächlich schon etwas in Planung, allerdings mag ich noch nicht so ausführlich darüber sprechen. Doch so viel sei verraten: Mir ist ein gewisser philosophischer Hintergrund bei
meinen Geschichten ganz wichtig. Nachdem ich in den bisherigen Romanen über die Themen wie Freiheit und Leben/Tod geschrieben habe, wird es diesmal um Freundschaft gehen und ums alt bzw. jung
sein, was meiner Meinung nach keine Frage des biologischen Alters ist.
Wer mehr über die Autorin und ihre Bücher erfahren möchte, wird hier fündig:
Und hier nun noch ein paar Infos über die erschienen Bücher: