Autor/in: Ricardo Friedrich
Verlag: s.mo Verlag
Seitenanzahl: 164
ISBN: 978-3-940760-54-8
Internetseite des Verlags: http://www.verlag-smo.de/romane/es-ist-ein-guenther/index.html
Aufmachung des Buches
„Es ist ein
Günther“ steht in großer roter Schrift auf dem weißen Buchdeckel. Eine Tomate ist außerdem auf dem Cover zu sehen. Welche Bedeutung diese hat, wird erst im Nachwort erklärt. Wirklich zum Inhalt
passt sie aber nicht ;-).
Inhalt
„Es ist ein Günther – Alltagstrallala einer männlichen Nichtfleischereiverkäuferin“ des Autors Ricardo Friedrich erzählt die Gedankengänge eines Mannes namens Günther während dieser in einem
Wartezimmer eines Therapeuten sitzt und vor sich hingrübelt. Fünfzehn Sitzungen hat Günther von seinem Arzt verschrieben bekommen und ist nicht davon begeistert. Aber Günther wäre nicht Günther
wenn er diese Herausforderung nicht annimmt, schließlich sind ja die Therapiestunden auch kostenlos für ihn. Er kommt extra eine halbe Stunde früher um im Wartezimmer die letzten Tage nochmal
gedanklich Revue passieren zu lassen und so erfahren wir Leser, wie Günther tickt…
Meine Meinung
Ich hätte wohl diese Lektüre nicht gelesen, wenn ich nicht auf der Mainzer Buchmesse im Mai mal wieder, wie auch schon letztes Jahr, auf den Stand vom s.mo Verlag gestoßen wäre. Vielen Dank an
den Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.
Dieses Buch war mal etwas ganz anderes als meine sonstigen Lesegewohnheiten. Ich war auch erst skeptisch, was mich erwarten wird. Schließlich geht es „nur“ um die Gedankengänge dieses Günthers während er im Wartezimmer auf seinen Therapeuten wartet. Doch ich muss sagen, Günthers Gedanken haben mich hin und wieder zum Schmunzeln gebracht. Teilweise wurden von ihm Dinge erwähnt, wo ich meine Gedanken auch manchmal wieder erkannt habe.
Mal denkt Günther über ein Fernsehformat nach, in dem Schwiegersöhne die Frau fürs
Leben suchen (na, wer weiß, was gemeint ist ;-)) und lästert über diese Sendung ab. Ein anderes Mal bringt er etwas zu Tage, was typisch Mann ist (sorry!), denn er ist krank und er denkt schon,
dass er bald stirbt. (Er hat die Grippe!)
Andere Themen sind Kinder, Einkäufe im Supermarkt, partyveranstaltende Nachbarn usw.
Bei dem Buch darf man aber keinen richtigen roten Faden erwarten. Es geht einfach nur darum, was Günther denkt, welche Erlebnisse er kurz vor der Sitzung hatte oder was ihn ärgert.
Mir blieb leider die Fragen offen, warum Günther zur Therapie muss. Allerdings
scheint er schon irgendwie ein Problem zu haben. Er ist ja meist schlecht gelaunt, wenn er über seine vergangenen Tage nachdenkt.
Es gab aber noch weitere Fragen für mich, dessen Antworten interessant gewesen wären: Wie alt ist Günther? Was macht er beruflich? Vielleicht wurde es irgendwie erwähnt und ich habe es überlesen.
Er sitzt einmal in der Mensa, wo eine Klasse voller Erstklässler isst. Das war für mich etwas unschlüssig. Mensa ist für mich die Kantine auf einer Universität, aber was suchen da Erstklässer?!
Gut genug, der aufkommenden Fragen.
Das Vorwort und Nachwort des Autors waren sehr amüsant geschrieben. Ricardo Friedrichs Schreibstil war auch klasse und lustig. Nur gingen mir manchmal die gedanklichen Übergänge von Günther zu schnell, aber so ist das Gehirn nun mal.
Wer allerdings ein anspruchsvolles Buch mit richtigen Inhalt sucht, ist hier fehl am Platz. Diese Lektüre muss man mit einem Augenzwinkern lesen und ist für lustige Lesestunden gedacht. Mit seinen knapp 165 Seiten ist das Buch jetzt auch nicht lang und man kann es sehr schnell durchlesen. Doch es wird kein Roman sein, dass man lange in Erinnerung behält.
Mein Fazit
Für lustige Lesemomente vergebe ich 3 Sterne. Es ist ein Buch, in dem man seine eigenen Gedanken vielleicht auch wiederentdeckt, aber es ist kein Buch für lange Lesestunden.
Nochmal besten Dank für dieses Buch an den s.mo Verlag.
Somit gibt es 3 von 5 Sternen von mir.
Rezension von: KR