Autor/in: Mhairi McFarlane
Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenanzahl: 496
ISBN: 978-3-426-51647-8
Ebook-ISBN: 978-3-426-42675-3
Internetseite des Verlags: http://www.droemer-knaur.de/buch/8003253/vielleicht-mag-ich-dich-morgen
Aufmachung des Buches
In schwarzer
Schrift, die mit den Fingern auch befühlbar ist, ist der Titel des Romans von Mhairi McFarlane auf türkisenem Hintergrund gedruckt. Das Cover hat verschiedene Muster, die in gelben, türkisenen
und weißen Farben gehalten ist. In der unteren linken Ecke steht eine Frauengestalt, die ihren Kopf zu dem Mann in der rechten oberen Ecke des Buchdeckels neigt. Beide sind schick gekleidet.
Vielleicht soll die Entfernung der beiden Personen auf dem Cover, die Hindernisse darstellen, die Anna und James in dem Buch zu bewältigen haben. Die wäre das einzige Merkmal auf dem Cover, dass
mir den Buchinhalt etwas widerspiegeln würde. Ansonsten sehe ich keine direkten Parallelen zur Geschichte. Eine Frau und ein Mann können bei vielen Büchern auf dem Cover dargestellt
werden.
Inhalt
Eigentlich wollte Anna ihre früheren Mitschüler am besten nie wiedersehen, denn sie war in der Schulzeit ein Mobbingopfer wegen ihres Aussehens. Inzwischen hat sie sich zu einer hübschen
Frau entwickelt und nun steht ein Klassentreffen an. Nur widerwillig mit Überredenskünsten ihrer Freunde geht sie dorthin.
Auch James, der Anna damals auf gemeinste Weise bei einer Schulveranstaltung bloßgestellt und für den sie als Jugendliche eigentlich geschwärmt hat, ist anwesend. Er befindet sich zurzeit in
einer Ehekrise und sucht Ablenkung auf dem Klassentreffen. Anna erkennt er nicht, da sie sich sehr verändert hat. Schnell flüchtet diese von dem Treffen und hofft vor allem James nicht
wiederzusehen. Doch ein beruflicher Auftrag führt sie wieder zusammen und James erkennt Anna immer noch nicht. Kann Anna während sie mit James arbeitet endlich mit der Vergangenheit abschließen?
Und wird durch gegenseitige Abneigung vielleicht eher doch Freundschaft oder Zuneigung? Auf jeden Fall ändern sich bestimmte Ansichten und es entwickelt sich Reue…
Meine Meinung
Zunächst kam ich etwas schleppend in die Geschichte hinein, doch ab einen gewissen Punkt wurde die Handlung für mich interessant.
Ich habe mit Anna alias Aureliana mitgefühlt. Sie war in der Schulzeit ein Mobbingopfer wegen ihres Äußeren. Wie grausam und fies Jugendliche sein können, erkennt man an ihrem Beispiel. Bei einer
Schulveranstaltung wird Anna auch noch von ihrem heimlichen Schwarm James bloßgestellt und hereingelegt. Jahre später kommt es dann zwischen den beiden wieder zu einer Begegnung erst auf einem
Klassentreffen und dann im Beruf. Der kleine Haken: James erkennt Anna nicht. Hier wird es interessant, denn Anna gibt sich nicht zu erkennen. Von anfänglicher Abneigung entsteht eine zarte
Freundschaft. Für mich als Leserin war es spannend, wann James endlich herausfindet, dass Anna seine ehemalige Mitschülerin Aureliana ist und wie er reagiert.
Mir kamen bald die Tränen als man noch mehr über Annas damalige Situation erfährt. Es gab ja auch keinen, der zu ihr gestanden hat. Kein Schüler wollte selbst zum Opfer werden. Ich finde, die Autorin hat hier ein brisantes und aktuelles Thema aufgegriffen und zu einer mitrührenden Geschichte verarbeitet.
Ich bin froh, dass Anna gute Freunde wie Michelle oder Daniel gefunden hat. Nur in der Liebe hatte sie noch kein Glück und so versucht sie es über Internet-Dating. Dabei gerät sie an manch seltsame Gestalten. Vielleicht findet sie ja doch noch ihr Glück außerhalb des Internets…
James ist mit Eva verheiratet, einer Frau, die von vielen Männern als Traumfrau gesehen wird. Hier geht es viel um Oberflächigkeit. Die Ehe steht unter keinem guten Stern, denn Eva hat eine Affäre. James möchte aber seine schöne Frau nicht aufgeben und hofft, dass sie doch noch zurückkommt. Oft dachte ich einfach, James soll mal seine Augen öffnen und Gehirn einschalten. Eva ist für mich einfach nur eine Tussi mit Statusdenken.
James‘ Freund Laurence war ein Mitmobber von Anna und nun möchte er sie daten und fürs Bett gewinnen. Kurzzeitig dachte ich, er sei nicht so übel, aber letztendlich ist er einfach nur auf das Eine aus.
Schwierigkeiten hatte ich etwas mit verschiedenen Anspielungen auf Persönlichkeiten/Begriffe durch die Autorin. Vielleicht sind diese in Großbritannien sehr bekannt oder geläufig. Ich für meinen Teil konnte damit oft (aber nicht immer) nichts anfangen und habe diese Stellen so gut wie überlesen.
Niedlich finde ich, dass zu jedem Kapitelbeginn die beiden Gestalten von dem Cover gedruckt sind.
Auch gut finde ich, dass es immer ein Perspektivwechsel gibt. Mal erfährt man mehr über Annas Gefühle und Leben. Dann wieder mehr die über James.
Ich kann Annas Gefühle und Ängste gut nachvollziehen. Sie ist für ihr Leben durch
das Mobbing geprägt und hat dadurch auch Selbstzweifel. Dieses Buch ist meines Erachtens auch lehrreich. Als Jugendlicher denkt man wohlmöglich über viele Konsequenzen nicht nach, aber in Sachen
Mobbing muss sicher noch viel getan und nicht weggeschaut werden.
Mein Fazit
Ich wurde bei der Geschichte zu Tränen gerührt und konnte mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Es gibt vier Sterne von mir. Einen Sternabzug wegen der Stellen, wo ich ins Stolpern wegen
der Andeutungen auf manche mir unbekannte Persönlichkeiten/Dinge kam. Aber ein Buch mit klarer Leseempfehlung!
Somit gibt es 4 von 5 Sternen von mir.
Rezension von: KR