Autorin: Katherine Applegate
Verlag: Knesebeck
Seitenanzahl: 264
ISBN: 978-3-86873-694-6
Internetseite des Verlags: https://www.knesebeck-verlag.de
Aufmachung des Buches
Das Cover gefällt mir wirklich sehr gut und hat mich sofort angesprochen. Vorne auf dem Buch sind Ivan und die kleine Ruby zu sehen. Erst dachte ich es wäre Stella, doch dies würde mit dem
Größenverhältnis ja überhaupt nicht passen.
Im Buch sind auch ein paar Bilder verteilt, was das Ganze ein wenig auflockert. Es gibt viele kleine Kapitel im Buch, sodass das Buch sich auch für Kinder eignet, die noch nicht so viel lesen, da
man jeden Tag ein kleines Kapitel lesen kann.
Inhalt
Ivan, ein Silberrücken-Gorilla, lebt in einer heruntergekommenen Zirkus-Mall. Sein Leben im Dschungel vermisst er kaum. Stattdessen denkt er an seine Freunde: die alte Elefantendame Stella, den
herrenlosen Hund Bob und Julia, die kleine Tochter des Tierpfl egers. Ivans großes Hobby ist die Kunst: Er überlegt, wie er den Geschmack einer Mango oder das Rauschen der Blätter in Farben und
Linien festhalten kann … Doch als mit Ruby, dem Elefantenbaby, eine neue Attraktion in die Mall kommt, wird Ivan aus seiner Lethargie gerissen. Und schließlich liegt es an ihm, durch seine Kunst
für seine Freunde und sich alles zum Besseren zu wenden.
Meine Meinung
Ich wollte das Buch schon lange lesen und war deshalb froh, dass ich es beim Bücherzirkus in Mainz, wo Bücher billiger verkauft wurden, gefunden habe. So konnte ich es endlich lesen.
Ich habe von der Autorin schon mindestens 50 Bücher als Kind und Jugendliche gelesen und war deshalb sehr gespannt auf das Buch; besonders da es ein preisgekröntes Buch in den USA ist.
Laut dem Nachwort der Autorin beruht die Geschichte teilweise auf einer wahren Begegebenheit. Es gab wirklich einen Gorilla namens Ivan, der in einem Haushalt aufwuchs, danach in eine Zirkus-Mall
kam bis er gerettet wurde und die restlichen Jahre seines Lebens in einem Zoo verbrachte.
Die Geschichte wird von Ivan selbst erzählt, was wirklich sehr passend ist. Die Autorin hat es geschafft, dass Ivan einem vom ersten Augenblick an ans Herz wächst. Er wirkt wirklich menschlich
mit seinen Gedankengängen und seinen verschiedenen Gefühlen.
Ivan lebt in einer Zirkus-Mall in den USA zusammen mit ein paar anderen Tieren. Als Baby wurde er in Afrika gefangen genommen und wuchs danach bei Mack und seiner Frau auf, die ihn in ihrem
Haushalt aufzogen. Als Ivan zu groß und stark für die Wohnung wird zieht er um in die Zirkus-Mall von Mack. Die Menschen strömen herab um ihn zu sehen und eigentlich ist er glücklich über
die ganze Aufmerksamkeit.
Ivan ist auch ein Künstler. Er malt gerne Bilder und diese werden im Souveniershop verkauft. Er ist befreundet mit der Elefantendame Stella und dem Hund Bob, einem Streuner der gerne auf seinem
Bauch schläft.
Am Anfang des Buches befindet sich ein Glossar mit diversen Erklärungen wie z.B. was für Ivan das Grunzen bedeutet.
Danach stellt Ivan sich selbst vor und wie es ist bei den Menschen zu leben.
"Mit den Jahren habe ich gelernt, die Sprache der Menschen zu verstehen. Aber zu verstehen, was die Menschen sagen, bedeutet nicht, die Menschen zu verstehen. Menschen reden zu viel. Sie
kreischen wie Schimpansen und überfluten die Welt mit ihrem Krach, auch wenn sie gar nichts zu sagen haben".
Eigentlich könnte Ivan glücklich sein. Er hat ein Dach über den Kopf, genug zu essen und Freunde. Doch die Elefantendame Stella erinnert ihn immer wieder daran, dass sie alle nicht in eine
Zirkus-Mall gehören. Nur schwach erinnert er sich daran wie es war durch den Dschungel zu toben, den Geruch von wilden Mangos zu riechen und mit seiner Schwester fangen zu spielen, die wie er
gefangen genommen wurde und beim Transport starb.Seitdem hat er keinen anderen Gorilla mehr gesehen. Oft fühlt er sich mehr wie ein Mensch und nicht wie ein Gorilla. Doch immer öfter fragt er
sich, wie es wäre mit anderen Gorillas zusammen zu leben.
Als mit Ruby ein Neuzugang in die Gruppe kommt und Stellas Bein, das sich immer wieder entzündet, immer schlimmer wird, fasst Ivan den Entschluss, dass sie alle ein neues und besseres Zuhause
benötigen. Doch wie soll er dies als Gorilla, der eingesperrt ist, bewerkstelligen?
Ivan ist mir wirklich ans Herz gewachsen. Die Autorin hat ihn sehr detalliert beschrieben und man fragt sich immer wieder wie intelligent Gorillas in Wirklichkeit sind. Wie denken sie und wie
viel fühlen sie? Wie sehr ähneln sie uns Menschen wirklich?
Das Buch regt auch zum Nachdenken an. Wie viele Tiere werden gefangen genommen und leben in qualvollen Verhältnissen? Wie vielen Tieren ergeht es wie Ivan?
Ich muss gestehen, ich selbst gehe sehr gerne in den Zoo. Natürlich ist mir klar, dass nichts die Freiheit ersetzen kann, aber viele Tiere würden nicht mehr in der Wildnis überleben,
nachdem sie gefangen genommen und oft gequält wurden. Und viele Tierarten sind ja leider auch bedroht.
Mein Fazit
Eine gefühlvoll geschriebene Geschichte, die einen auch zum Nachdenken anregt und einen ein wenig traurig macht, wenn man sich wieder bewusst macht, was die Menschen den Tieren wirklich
antun.
Das Buch hat mir auch wieder ins Gedächtnis gerufen, warum ich die Bücher dieser Autorin so geliebt habe früher.
Ich kann für dieses Buch eine Empfehlung aussprechen, aber ich denke für Kinder, die es lesen, wirft es auch viele Fragen auf, die schwierig zu beantworten sind...
Von mir gibt es für dieses Buch 4 von 5 Sternen.
Rezension von: Angelina