Autor/in: Lori Nelson Spielman
Verlag: FISCHER Taschenbuch
Seitenanzahl: 384
ISBN: 978-3-596-03296-9
Ebook-ISBN:
978-3-10-403407-2
Internetseite des Verlags: https://www.fischerverlage.de/buch/nur_einen_horizont_entfernt/9783596032969
Aufmachung des Buches
Auf der Vorderseite des Buchdeckels von „Nur einen Horizont
entfernt“ sieht man eine pinke Pusteblume vor einem gelben Hintergrund, der den Himmel darstellt. Ein paar Pollen fliegen davon. Auf der Buchrückseite sieht man eine weibliche Gestalt in Richtung
Horizont laufen. Das Cover wirkt für mich passend gewählt.
Inhalt
TV-Moderatorin Hannah Farr erhält von ihrer ehemaligen Schulkameradin Fiona einen Entschuldigungsbrief dafür, dass diese Hannah in der Schulzeit gemobbt hat. Dem Brief sind zwei Steine beigelegt.
Einen davon soll sie als Vergebungsstein an Fiona zurücksenden und den anderen an eine Person, die sie um Verzeihung bitten möchte. Diese Steine bringen bei Hannah einiges ins Rollen. Dorothy,
eine gute Freundin und die Mutter ihres Ex-Freundes, verleitet sie dazu sich mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen. Vor einigen Jahren hat Hannah mit ihrer Mutter gebrochen. Doch war es
allein deren Schuld oder ist Hannah für den Bruch auch verantwortlich? Sie macht sich auf die weite Reise um ihre Mutter wieder vor die Augen zu treten. Dabei findet sie leider kaum Unterstützung
von ihrem Partner Michael. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie zu dem Weinbauer RJ Gefühle entwickelt. Wird Hannah mit den Schatten der Vergangenheit abschließen können? Während diesem
Versöhnungstrip setzt sie Job und Beziehung aufs Spiel…
Meine Meinung
Das Buch hat mich vom Klappentext sehr angesprochen und deshalb musste ich es auch lesen. Eigentlich dachte ich, dass es inhaltlich auch mehr um die Situation geht, dass Hannah gemobbt wurde und
die Mobberin nun Reue zeigt. Das ist allerdings eher eine nebensächliche Handlung.
Viel mehr wird die Beziehung zwischen Hannah und ihrer Mutter in Vordergrund gestellt, was aber nicht minder interessant ist. Hannah hat schon seit ihrer Jugendzeit kein Kontakt mehr zu ihrer
Mutter. Ihre Eltern lebten getrennt und Hannah hat sich als Teenager entschlossen bei ihrem inzwischen verstorbenen Vater zu leben. Dabei gab es bei ihrer Mutter und ihren neuen Partner Bob auch
eine unschöne Situation. Nun hat Hannah die Versöhnungssteine von ihrer ehemaligen Schulkameradin erhalten und steht vor der Frage, ob sie Kontakt zu ihrer Mutter aufnehmen soll. Hier lernt man
Hannahs Gefühls- und Gedankenwelt gut kennen.
Hannah ist TV-Moderatorin. Ihre Sendung hat seit einiger Zeit mit den Quoten zu kämpfen. Plötzlich sieht sie sich damit konfrontiert, dass sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Claudia eine gemeinsame Sendung über die Versöhnungssteine machen soll. Hier hat Hannah verständlicherweise Angst, dass man ihr den Job abnehmen will. Ebenso unerfreulich ist, dass Freunde von Hannah in die Sendung eingeladen und ihre eigenen Lebensgeschichte durch ein Vertrauensbruch seitens von Claudia thematisiert werden. Dies wird weitreichende Konsequenzen haben. Hier litt ich mit Hannah mit. Ihre Arbeitsstelle ist in Gefahr und das alles wegen einer Entscheidung/Situation in ihrer Jugend.
Hannah ist mit Michael liiert, der für das Amt des Bürgermeisters kandidiert. Sie hat schon sehr mit seiner Teenager-Tochter Abby zu kämpfen, die ihr sehr deutlich zeigt, was sie von der Freundin ihres Vaters hält. Doch nun kommt es noch Dicke. Es schleicht sich das Gefühl ein, dass Michael sich für Hannah schämen könnte. Er möchte, dass nichts aus ihrer Vergangenheit an die Öffentlichkeit gerät. Ansonsten sieht er sein mögliches Bürgermeister-Amt in Gefahr. Dabei sind ihm die Gefühle von Hannah scheinbar egal. Auch wenn Abby fies zu seiner Freundin wird, unternimmt Michael kaum etwas dagegen. Er wurde mir nach und nach unsympathisch. Leider hält Hannah lang an dieser Pseudo-Beziehung fest.
Schön wird es als sie während ihrer Reise zu ihrer Mutter den Weingutbesitzer RJ kennenlernt. Beide haben direkt einen guten Draht zu einander und verstehen sich prächtig. RJ empfindet viel für Hannah, doch diese versucht wegen Michael ihre Gefühle zu unterbinden. Das RJ und Hannah etwas aus ihrer Vergangenheit verbindet, ahnen sie lange nicht.
Mir gefällt der Erzählstil des Buches sehr gut. Nur fehlte mir etwas der Wow-Effekt, der die Geschichte einzigartig gemacht hätte. Es war nicht so, dass ich ständig das Gefühl hatte, dass ich sofort weiterlesen muss. Trotzdem ist der Roman um eine schwere Tochter-Mutter-Beziehung empfehlenswert.
Mein Fazit
Ich habe länger mit dem Buch geliebäugelt bis ich es mir kaufte. Mir hat die Handlung trotz anderer Erwartungen gut gefallen. Dem Roman gebe ich vier gute Sterne und eine Leseempfehlung an die
Leute, die gerne Bücher über Vergeben und Verzeihen lesen möchten.
Somit gibt es 4 von 5 Sternen von mir.
Rezension von: KR