Liebe Blogleser,
heute gibt es ein Gemeinschaftsinterview für euch mit den Autoren Thilo Corzilius und Fabienne Siegmund. Von den beiden habe ich vor knapp 1,5 Jahren das Buch
"Das Mädchen und der Leuchtturm" gelesen.
Hier geht es zu meiner Rezension: Klick mich.
Viel Spaß beim Lesen unseres Interviews :).
~ Kristina ~
Interview
Liebe Fabienne, lieber Thilo,
vielen Dank, dass ihr euch bereit erklärt unsere Interviewfragen zu beantworten. Zusammen habt ihr das Buch „Das Mädchen und der Leuchtturm“ herausgebracht. Nun möchten wir doch ein bisschen mehr über euch erfahren. Hier sind unsere Fragen ;)…:
1) Damit unsere Blogleser euch besser kennenlernen, stellt euch beide doch mal etwas vor (egal ob mit Hobbys, Charakter, Beruf (wenn es noch einen neben der Schriftstellerei gibt), Lesegewohnheiten / Lieblingsbuch usw.) J.
Fabienne:
Dann will ich mal starten, hauptberuflich arbeite ich als kaufm. Angestellte in der Energiewirtschaft. Neben dem Schreiben gehört meine Freizeit hauptsächlich meinen Freunden und meiner Familie, ich gehe gerne ins Kino und bin überhaupt Film-und Serienbegeistert, besuche gerne Konzerte, mache Sport und Yoga und lese (natürlich überaus gerne), zu meinen Lieblingsbüchern gehören „Alice im Wunderland“ und die Bücher um die uralten Metropolen dieser Welt von Christoph Marzi. Ich bin ein Herbst – und Winterkind mit einem Faible für Regen, Schnee und Stürme, gehöre zur Gattung der Vielteetrinker und Naschkatzen.
Thilo:
Ich arbeite als Theologe in Freiburg und bin am liebsten kreativ – meist denke ich an irgendeiner Geschichte herum. Wenn ich meine Freizeit nicht schreibend verbringe, reise ich unglaublich gerne, treffe Freunde und konsumiere außerdem alles, was mir eine tolle Geschichte erzählt (phasenweise wechselt das zwischen Büchern, Serien und Spielen... leider alles Zeitfresser, die auch immer wieder Zeit zum Schreiben stehlen). Meine Jahreszeit ist der Sommer, dessen Krönung für mich aber seine warmen Regentage sind – ob das etwas über mich aussagt, weiß ich nicht.
2) Wie kam es, dass ihr zusammen das Buch „Das Mädchen und der Leuchtturm“ geschrieben habt und wie sah dabei eure Zusammenarbeit aus? Kanntet ihr euch schon länger?
Thilo:
Idee und Grundgerüst der Geschichte stammen von mir. Sie sind entstanden als ich einmal in Hamburg bei Regen auf einem Kirchturm sitzen durfte und den Blick über die Alster nach Winterhude hatte, wo ich mir dann den unsichtbaren Leuchtturm vorgestellt habe. Ich hatte schließlich auch schon eine ganze Menge dazu (auf-)geschrieben aber irgendwie haben andere Manuskripte und Ideen die Aufmerksam gefressen, derer es eigentlich bedurft hätte und so ist es als unfertiger Stapel Papier zunächst liegengeblieben. Fabienne und ich sind seit einigen Jahren gute Freunde, wir haben uns kennengelernt, weil wir bei derselben Agentur unter Vertrag standen. Und als sie einmal erzählte, dass bei ihr das Schreiben gerade etwas stockte, bot ich ihr an, doch bei „Das Mädchen und der Leuchtturm“ einzusteigen – einfach, um ihr ein wenig frischen Wind in einer Flaute anzubieten. So ist es zur Zusammenarbeit gekommen.
Fabienne:
Über diesen Impuls war ich seinerzeit wirklich sehr froh, weil mir der Perspektivwechsel in eine andere Geschichte wieder freie Sicht hatte, im Anschluss in die eigene Romanwelt zu reisen – der Regen aus der einen Geschichte hatte den Sand aus dem Getriebe der anderen gewaschen.
3) In eurem Buch ist Faith verflucht: Wenn sie glücklich ist, regnet es in Strömen in ihrer Umgebung. Wie würdet ihr mit so einem Fluch umgehen?
Fabienne:
Wahrscheinlich würde ich zunächst alle Möglichkeiten ausloten, ob und wie ich diesen Fluch wieder loswerden könnte, aber da ich Regen mag, würde ich mich wohl auch damit arrangieren.
Thilo:
Keine Angst, von mir gibt es keine Spoiler: Aber ich weiß aus einer sehr zuverlässigen Quelle, wie man mit so einem Fluch umgeht ;)
4) Faith lebt in einem unsichtbaren Leuchtturm mitten in Hamburg. Wenn ihr euch ein unsichtbares Heim aussuchen könntet, wie sähe es aus?
Thilo:
Ein Leuchtturm wäre schon sehr cool. Auf einer Nordseeinsel. Strand, Dünen, Meer – das wäre meins. Unsichtbar muss mein Heim nicht sein, sonst findet mich mein Besuch ja nicht ;)
Fabienne:
Wahrscheinlich ein ganz normales Haus mit viel Platz für Bücher, dass sich sogar vielleicht zwischen zwei anderen Häusern versteckt, ganz wie das Haus der Blacks in den Harry Potter Geschichten. Alternativ würde ich ein Häuschen am Meer wählen, das nicht nur unsichtbar ist, sondern auch immer woanders steht… solange ich es dann wieder finde….
5) Stellt euch vor, ihr würdet Kobolden, Trolle oder andere magische Geschöpfe begegnen. Wie würdet ihr reagieren?
Fabienne:
Im ersten Moment wohl überrascht, danach würde vermutlich meine Neugier durchkommen.
Thilo:
Gut möglich, dass ich mich einweisen lassen würde, weil ich die Befürchtung hätte, dass ich zwischen all den Geschichten in meinem Kopf und der Welt um mich herum nicht mehr genau unterscheiden könnte. Allerdings: Einige magische Geschöpfe sind schon sehr putzig...
6) Glaubt ihr irgendwie an Hexen, Magie oder übernatürliche Fähigkeiten?
Fabienne:
Ich glaube an die Magie der kleinen Dinge, kleine Gesten oder Taten, die Wunder des Alltags, die das Leben verändern, bereichern – das richtige Wort zur rechten Zeit, eine Hand, die genau dann die eigene hält, wenn man es braucht … das ist die Magie, die ich in der Welt finde, und manchmal mag mir der, der sie wirkt mir wie ein Magier vorkommen…
Thilo:
Da geht es mir ähnlich wie Fabienne. Wir Menschen neigen leider dazu, die ganze Magie, die uns umgibt, gar nicht wahrzunehmen oder wertzuschätzen. Ein tröstendes Wort zur rechten Zeit ist viel magischer und wertvoller als tausend Zaubersprüche es jemals sein könnten.
7) Wenn ihr wählen könntet: Wärt ihr lieber Hexe/Zauberer oder Hexenjäger, wie Faiths Vater und Schwester? Und warum?
Fabienne:
Ich würde die Hexe wählen, die Form, die mit Kräutern und Wissen den Menschen zu helfen vermag. Genau aus diesem Grund.
Thilo:
Das ist einfach. Ich fühle mich oft genug wie ein Zauberer, wenn ich durch Worte und Geschichte in meiner Vorstellung alles erschaffen und verändern kann, was ich möchte. Deshalb liebe ich das Schreiben auch so sehr. Es ist nur an unsere (magische) Fähigkeit zur Sprache gebunden – aber die Fantasie, die es anregt, ist völlig grenzenlos.
8) Könntet ihr euch vorstellen, dass es zu eurem gemeinsamen Buch eine Fortsetzung gibt? Oder habt ihr bereits andere Buchprojekte laufen?
Fabienne:
Für mich ist die Geschichte an dieser Stelle eigentlich abgeschlossen, und wir arbeiten gerade beide an ganz anderen Dingen, für meinen Teil könnte ich mir aber sehr gut eine weitere Zusammenarbeit vorstellen =)
Thilo:
Ich bin ein großer Fan von abgeschlossenen Geschichten – also solchen, die nicht nach einer Fortsetzung schreien (solange sie nicht ohnehin als Reihe geplant sind), sondern die an einer bestimmten Stelle einfach so rund erzählt sind, dass sie den Rest ohne schlechtes Gewissen der Fantasie aller Beteiligten überlassen können. „Das Mädchen und der Leuchtturm“ ist von uns so rund erzählt, denke ich. Was zukünftige Zusammenarbeiten angeht: Derzeit ist zwar nichts geplant – aber warum nicht eines Tages wieder?
9) In eurem Buch kommen die Städte Hamburg und Berlin vor. Welche Stadt favorisiert ihr und aus welchem Grund?
Fabienne:
Ich könnte keiner den Vortritt lassen. Ich mag an Hamburg die Nähe zum Meer und all die Dinge, die sich damit verbinden und der Stadt so ihr Flair geben, aber ich liebe auch das bunte, wuselige große an Berlin – vielleicht sogar ein winziges Quentchen mehr als Hamburg. Aber wirklich nur ein ganz kleines.
Thilo:
Ich war einige Jahre lang in Hamburg zuhause. Das war aufregend und wunderschön. Von daher muss ich Berlin eine leider Absage erteilen.
10) Wann habt ihr mit dem Schreiben begonnen? Und welches Buch ist euer Erstling? Erzählt uns mal etwas über eure erste Geschichte…
Fabienne:
Begonnen mit dem Schreiben habe ich mit ungefähr neun Jahren, ich habe neulich noch die ersten winzigen Erzählungen und Aufsätze gefunden. Meine erste Veröffentlichung nach verschiedenen Kurzgeschichten war die Novelle Sternenasche.
Thilo:
Meine erste Geschichte heißt „Dorn“ und ist eine klassische Fantasy-Erzählung in der namensgebenden Welt. Damit habe ich als Teenager angefangen und beinahe alle meine frühen Schreibversuche (ob lang oder kurz) drehten sich darum. 2013 ist auch tatsächlich ein Buch daraus geworden – also mit vielen Jahren Verspätung. Mein erstes Manuskript in Buchlänge war aber ein anderes: „Ravinia“. Das ist schon 2011 als Buch erschienen. Darin geht es um magische Schlüssel und es hat mir im übertragenden Sinne eine ganze Menge Türen geöffnet…
Vielen Dank, dass ihr unsere Fragen beantwortet habt J. Es war uns eine Freude.
Informationen zu "Das Mädchen und der Leuchtturm"
Autor/in: Fabienne Siegmund & Thilo Corzilius
Verlag: ohneohren
Seitenanzahl: 200
Ebook-ISBN: 9783903006379
Internetseite des Verlags: http://www.ohneohren.com/
Klappentext:
Nachdem Jean ein Mädchen kennenlernt, ahnt er schnell, dass etwas nicht stimmt. Jedes Lächeln, das er auf ihr Gesicht zaubert, schlägt in krachende Sommergewitter und Regentage um. Sie wohnt in einem unsichtbaren Leuchtturm mitten in Hamburg. Auf einmal drängen Märchen, Mythen und Legenden in Jeans Welt und entwickeln ein Eigenleben. Er begibt sich auf die Suche; nach Lösungen für Rätsel, die er kaum versteht; nach Antworten auf Fragen, die er nicht kennt. Wem kann Jean vertrauen und wem nicht? Oder kann er am Ende einzig und allein auf sein Herz hören?
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