Autor/in: Marissa Meyer
Verlag: Carlsen
Seitenanzahl: 384
ISBN:
978-3-551-58335-2 (Hardcover),
978-3-551-31528-1 (Taschenbuch)
E-Book-ISBN: 978-3-646-92588-3 (epub)
Internetseite des Verlags: https://www.carlsen.de/serie/die-luna-chroniken/40490
Aufmachung des Buches
Das Cover meiner eBook-Ausgabe zu „Wie Monde so
silbern“ ist das gleiche wie des Hardcovers. Es hat einen schwarzen Hintergrund mit zahlreichen weiß aufgedruckten Ballschuhen wie man sie aus Cinderella kennt. Die Schuhe sind in einem
gleichmäßigen Muster angeordnet. Ich muss zugeben, dass ich die Schuhe erst bei genauerem Hinsehen erkannt habe. Die Taschenbuchausgabe hat inzwischen ein anderes Cover.
Inhalt
Mechanikerin Cinder lebt mit ihrer Stiefmutter Adri und ihren zwei Stiefschwestern Pearl und Peony in Neu-Peking. Eines Tages lernt Cinder Prinz Kai auf dem Markt kennen, der seinen defekten
Androiden bei ihr zur Reparatur bringt. Eine Art Freundschaft entwickelt sich zwischen den beiden. Was Kai nicht ahnt: Cinder ist ein Cyborg, die im Asiatischen Königreich verpönt sind. Einzig
für Forschungszwecke sind diese gut. Die Forschungsarbeit ist derzeit wichtiger denn je, da die Pest umgeht. Die Krankheit spielt auch bald in Cinders Leben eine große Rolle. Die Ereignisse
überschlagen sich als Königin Levana vom Planet Luna auf die Erde reist und Prinz Kai ein Ball veranstaltet. Cinder erlebt dramatische Momente…
Meine Meinung
Der erste Teil der Luna-Chroniken „Wie Monde so silbern“ war nun schon länger ungelesen auf meinem Reader. Endlich hatte ich mich entschlossen das Buch zu lesen. Ich wusste zwar, dass mich
Märchen-Elemente erwarten, aber dass auch ein bisschen Science-Fiction und Dystopie dabei ist, war mir noch nicht bewusst. Nichts desto trotz hat mir die Verknüpfung dieser verschiedene Genre gut
gefallen.
Natürlich erkennt man, dass bei dem ersten Teil der Luna-Reihe das Märchen „Aschenputtel“ bzw. „Cinderella“ wieder gegeben wird. Aber die zukünftigen Leser sollten sich nicht darauf einstellen, dass Cinders Geschichte bereits im ersten Band zu Ende erzählt wird. Die bekannte „Aschenputtel“-Geschichte wird nämlich nicht wie erwartet ablaufen.
Für mich war es eine neue Erfahrung die märchenhafte Geschichte in einer dystopischen Welt zu erleben, die mit Androiden geschmückt ist. Auch Cinder ist besonders: Ein schwerer Unfall, an den sie sich nicht erinnern kann, ist schuld, dass sie nun ein Cyborg ist. Gewisse Körperteile sind seitdem von mechanischer Natur und Cinder lebt mit einigen Prothesen. Sie weiß manchmal selbst nicht, ob sie sich als Mensch bezeichnen kann, da sie aus vielen Ersatzteilen besteht. Cyborgs sind im Asiatischen Königreich, in dem sie lebt, nicht gern gesehen. Sie werden für Forschungsprojekte missbraucht um ein Gegenmittel für die herrschende Pest zu finden. Immer mehr Menschen erkranken daran, werden weggebracht und sterben. Schon bald muss auch Cinder sich mit der Krankheit beschäftigen…
Mir hat die schwesterliche Beziehung zwischen Cinder und ihrer jüngeren Stiefschwester Peony gut gefallen. Wenigsten mit einer der beiden Schwestern versteht sich Cinder gut. Doch schon bald heißt es für die Leser Taschentücher bereit legen.
Ansonsten ist die Situation zwischen Cinder und ihrer Stiefmutter und ihrer Stiefschwester Pearl wie man sie aus dem traditionellen Märchen kennt. Adri ist die bösartige Frau und Pearl benimmt sich auch nicht besser. Cinder ist für Adri nur eine Last am Bein, aber auch eine gute Einnahmequelle. Cinder muss sich schon etwas einfallen lassen um von ihrer Stiefmutter nicht ausgenommen zu werden.
Interessant ist für mich auch, dass in Cinders Welt Androiden existieren, die für verschiedene Zwecke hergestellt wurden. In Iko, die Androidin ihrer Familie, hat Cinder eine gute Freundin gefunden. Iko vergisst auch gerne mal, dass sie kein Mensch ist. Für die Androidin sieht die Zukunft allerdings auch nicht rosig aus.
Prinz Kai hat seine eigenen Sorgen. Zum einen bangt er um das Leben seines Vaters, der an der Pest erkrankt ist. Zum anderen muss er sich vor Lunas Königin Levana in Acht nehmen. Zwischen Luna und der Erde könnte es schon bald erneut zu einem Krieg kommen. Es sei denn Prinz Kai nimmt Levanas Vorschlag an, sie zu heiraten. Kai möchte dies aber lieber verhindern. Das könnte sich als schwer erweisen, wenn Levana ihre lunarischen Fähigkeiten anwendet in dem sie Menschen beeinflusst. Kann Kai der bösen Königin von Luna trotzen?
Für Cinder wird sich im Laufe der Geschichte auch vieles ändern. Sie erfährt mehr über ihre Vergangenheit und muss sich bald nicht nur mit der Tatsache ein Cyborg zu sein auseinandersetzen. Auf dem Ball des Prinzen kommt es dann noch zu einem kleinen Showdown.
Der Erzählstil von „Wie Monde so silbern“ hat mir gut gefallen. Für mich ist die Geschichte nicht das klassische Aschenputtel-Märchen. Cinder muss sich noch extremer als in der bekannten Erzählung behaupten. Die Welt um sie herum ist auch keine heile Welt. Es herrschen teilweise miserable Verhältnisse und wenn sich nicht bald etwas ändert, wird es für die Menschheit sehr gefährlich. Das ganze Buch bleibt spannend.
Am Anfang des Romans tat ich mir noch etwas schwer mit den Science-Fiction-Elemente, aber nach und nach fand ich Gefallen an der Vorstellung von Androiden und dass es Lebewesen auf dem Mond gibt.
Ich bin gespannt auf die Fortsetzung „Wie Blut so rot“. Hier wird eine weitere Hauptrolle eingeführt, wie ich vernommen habe, aber Cinder soll uns auch erhalten bleiben.
Als kleines Goodie habe ich auch die Kurzgeschichte „Das mechanische Mädchen“ gelesen. Hier erfährt man, wie Cinder in Adris Familie gekommen ist.
Mein Fazit
Für mich ist diese Adaption von „Aschenputtel“ mal eine ganze andere Version des bekannten Märchens. Es bleibt spannend bis zur letzten Seite und man möchte wissen wie es nun in der Luna-Chronik
weitergeht. Von mir erhält das erste Buch vier Sterne. Wer Märchen mal auf eine andere Art lesen möchte, ist hier gut aufgehoben.
Somit gibt es 4 von 5 Sternen von mir.
Rezension von: KR