Autorin: Kristina Tiemann
Verlag:
Seitenanzahl: 542
ISBN: 978-1482657500
E-Book: ASIN: B007WI1XIQ
Internetseite der Autorin: https://lilly-flunker.de/
Hinweis: Die Rezension kann Werbung enthalten.
Aufmachung des Buches
Auf der Vorderseite des Hardcovers sieht man mehrere Charaktere,
die in „Lilly Flunker und der Heroldstab“ von Kristina Tiemann eine Rolle spielen. Allen voran natürlich Lilly Flunker sowie ihr Freund Victor. Des Weiteren erkennt man einen
Säbelzahntiger, der noch einen größeren Einsatz in der Geschichte hat. Die fünf Charaktere stehen vor einem Kloster im Nebel. Alle Details findet man in dem Roman wieder. Auf der Rückseite des
Buches gibt es ebenso schönes zu entdecken: Portus, die Baumfee sowie Amaryllis, eine weitere Fee. Mir gefällt die Gestaltung des Buches sehr gut, da es zum Inhalt passt.
Inhalt
Seit kurzem lebt das Waisenmädchen Lilly Flunker in dem Kloster „Auf der Tann“, wo viele Kinder von Nonnen erzogen werden. Dort geht vieles mit merkwürdigen Dingen vor sich. Nur gut, dass
Lilly sich mit dem neuen Jungen Victor anfreundet. Schon bald befindet sie sich in einem Abenteuer ihres Lebens in dem sie Geheimnisse ihrer wirklichen Herkunft auf die Spur kommt. Dabei spielen
Druiden, Feen und ein Heroldstab eine große Rolle. Sie findet liebenswürdige Begleiter auf ihrem Weg, aber auch Feinde sind hinter ihr her. Eine Mission führt sie ins Feenland, wo es einige
Überraschungen geben wird. Kann Lilly ihre Aufgabe meistern? Mit Victor
an ihrer Seite, ist sie jedenfalls nicht allein.
Meine Meinung
Als ich von Kristina Tiemann zu ihrer Leserunde auf Lovelybooks eingeladen wurde, dachte ich „Lilly Flunker und der Heroldstab“ sei ein ganz normales, schnell zu lesendes Kinderbuch. Ich wurde
aber mit einem Werk überrascht, das sehr viel Tiefsinn und Philosophie beinhaltet. Ich finde, Kristina Tiemans Buch kann es getrost mit Harry Potter oder desgleichen aufnehmen. Es gibt Elemente,
die an Harry Potter oder Herr der Ringe erinnern und doch ist die Geschichte um Lilly Flunker wieder ganz anders.
Ich konnte das Buch nicht ganz so schnell durchlesen wie erwartet. Es stecken, wie bereits erwähnt, viele philosophische Elemente in der Geschichte. So kam es oft bei mir beim Lesen vor, dass ich über Passagen nachdenken musste um sie fassen zu können. Es passiert viel und es kommen viele Charaktere in der Handlung vor. Ich hätte es gut gefunden, wenn es ein Register oder Glossar am Buchende gegeben hätte, in dem Charaktere oder Begriffe noch einmal erläutert werden. Oft habe ich mich zurückblättern sehen um Dinge oder Personen, die ich vergessen habe, noch einmal nach zu lesen.
Während der Leserunde kam auch die Frage auf, ob man wirklich diesen Roman als Kinderbuch bezeichnen kann. Lange Zeit habe ich mir auch überlegt, ob die Schreib- und Erzählweise etwas für Kinder ist. Letztendlich komme ich zu dem Entschluss, dass wie vieles im Leben es subjektiv entschieden werden muss. Die Geschichte kann einem Kind gefallen oder auch einem Erwachsenen, der als Kind vielleicht mit der Erzählweise seine Probleme gehabt hätte. Ich für mein Teil bin eigentlich zufrieden, das Buch jetzt als Erwachsene gelesen zu haben. Ich bin mir nicht sicher, wie ich mit dem Schreibstil als Jugendliche umgegangen wäre.
Ich finde Kristinas Schreib- und Erzählstil poetisch. Es steckt einfach ganz viel Liebe zum Detail in der Geschichte. So kann es vorkommen, dass die Landschaft ausführlich oder wichtige Informationen für die Handlung genau beschrieben werden.
Natürlich möchte ich nun auch noch zum Buchinhalt und den wichtigsten
Charakteren kommen.
Lillys Eltern sind tödlich „verunglückt“ und seitdem lebt das kleine Waisenmädchen in dem Kloster „Auf der Tann“. Rund um das Kloster spielen sich merkwürdige Begebenheiten ab. Ein Nebel umfasst
das Bauwerk immer wieder und Lilly kommt auf mysteriöse Weise an ein paar neue Schuhe. Was ich für mein Teil sehr lustig fand, ist der sprechende, oft wütende Samowar in Gestalt eines Kobolds im
Speisesaal. Hier war es für mich überraschend, dass die gesamte Klostergemeinschaft es hinnimmt, dass ein Samowar „lebendig“ ist. Neben den teilweise grundverschiedenen Nonnen und den Zöglingen,
leben auch Zwerge auf dem Klostergrundstück. Diese werden noch eine größere Rolle spielen.
Lilly findet in Victor einen tollen Freund. Victor ist ein Charakter zum lieb haben und ein treuer Gefährte. Seine Macke Sprichwörter zu verfälschen, macht ihn einfach einzigartig in der Geschichte. So kann aus „Freude schöner Götterfunken“ ein „Freunde schöner Götterfunken“ werden. Oder aus „Wissen ist Macht“ wird ein „Gewissen“. Diese Eigenart kann den Leser oft zum Schmunzeln bringen.
Lilly erfährt in der Geschichte mehr über ihre Herkunft und wird bald feststellen, dass sie gar nicht so allein ist, wie sie vermutet hat. Außerdem erfährt sie etwas über magische Fähigkeiten, die sie bei sich nicht vermutet hat. Besonders interessant ist dabei die Verwandlung in einen Adler.
Ein Säbelzahntiger mit Sprachbarrieren begleitet Lilly und Victor auf ihrem Abenteuer. Schon bald erfährt man, dass sich hinter dem Tiger mehr verbirgt als ein eigentlich ausgestorbenes Tier.
Als Lilly auf den Druiden Magnus trifft, nimmt ihr Leben eine große Wendung. Schon bald muss sie in einem Feenland auf die Mission gehen, den Heroldstab an seine ursprüngliche Quelle zu bringen. Diesen Stab möchten so einige fiese Gestalten, darunter ein Druide, aber auch ein Feenkönig oder Zwerge für ihre Macht an sich reißen. So wird es Lilly schwer gemacht ihre Aufgabe zu bewältigen.
Richtig süß finde ich auch die Idee einer Baumfee. Lilly und ihre Gefährten leben eine Zeitlang in dem Inneren von Portus, eine Baumfee. Das „Haus“ hat mir gut gefallen.
Man könnte viel über das Buch berichten, aber nun möchte ich nicht mehr allzu viel verraten. Mir hat der Buchinhalt gut gefallen, auch wenn ich öfters mal Stellen mehrmals lesen musste, um sie richtig zu verstehen. Ich denke, dass ich bei einem wiederholten Lesen der Geschichte doch noch einiges besser fassen könnte.
Das erste Buch der Lilly Flunker-Reihe hat zwar ein Ende für sich, aber die Geschichte um Lilly und Victor ist noch lange nicht auserzählt.
Mein Fazit
Ein Kinderbuch oder eher ein Roman für Erwachsene? Ich kann es nicht so recht einordnen, aber mir hat die Geschichte gut gefallen trotz holprigen Momenten bei denen ich vielleicht kurzzeitig
unaufmerksam gelesen hatte. Ich möchte mich bei Kristina Tiemann für das Buch und alles was dazu gehört bedanken :). Die Leserunde hat Spaß gemacht. Von mir erhält der
Kinder-Erwachsene-oder-einfach-für-jedermann-Roman vier gute Sterne. Ich freue mich auf ein weiteres Abenteuer mit Lilly & Co.
Somit gibt es 4 von 5 Sternen von mir.
Rezension von: KR