Matt Haig - Wie man die Zeit anhält

Autor: Matt Haig
Verlag: dtv
Seitenanzahl:
384
ISBN:
978-3-423-21810-8
E-Book-ISBN:
978-3-423-43384-6
Internetseite des Verlags:
https://www.dtv.de/buch/matt-haig-wie-man-die-zeit-anhaelt-21810/

Hinweis: Die Rezension kann Werbung enthalten.

Aufmachung des Buches
Das Cover zeigt die Rückseite eines Mannes, der durch eine riesige Uhr auf London hinausschaut. Die Aufmachung des Buches passt in dem Sinne gut, weil die Geschichte zum Großteil in London und die Zeit eine große Rolle in dem Roman spielt.

Inhalt
Auf dem ersten Blick wirkt Tom Hazard wie ein vierzigjähriger Mann. Doch der Schein trügt, er lebt bereits seit über 400 Jahren und altert nur sehr langsam. Zwar gibt es noch mehr Menschen seiner Art, aber trotzdem führt Tom ein eher einsames Leben. Beziehungen in jeglicher Form mit normal alternden Menschen einzugehen, ist für Tom gefährlich. Niemand darf über die Existenz der „Albatrosse“ (ein Spitzname für die langlebigen Menschen) erfahren. So wechselt Tom alle ca. 8 Jahre seine Identität und Heimat. Als Tom nun nach Ewigkeiten nach London zurückkehrt und an einer Schule zu unterrichten beginnt, kommen viele Erinnerungen an seine „Jugendjahre“ auf und er entwickelt Gefühle für seine Kollegin Camille. Tom befindet sich schon bald in einem Gefühlschaos und muss Entscheidungen treffen.  

Meine Meinung
In der Vorweihnachtszeit habtte ich ein Weihnachtsbuch von Matt Haig gelesen. Da mir sein Erzählstil gefallen hat, suchte ich im Internet nach anderen Büchern, die er geschrieben hat. Dabei entdeckte ich auch „Wie man die Zeit anhält“. Vom Inhalt hat es mich gleich interessiert und als ich den Roman dann in einem Buchladen entdeckte, entschied ich mich diesen zu kaufen. Auch nachdem ich das Buch nun gelesen habe, bereue ich keinesfalls den Kauf.

Die Idee der Geschichte um den uralten Tom Hazard ist unter vielen Aspekten sehr interessant. Tom ist 1581 geboren und hat somit Dinge erlebt, die ein Normalsterblicher nur aus der Geschichte kennt. So war es für mich spannend über die Hexenverfolgung zu lesen, von der Tom unmittelbar auch betroffen ist. Außerdem wird die Pest thematisiert und man erlebt Tom in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Für mich waren die Rückblicke in Toms Vergangenheit ein Leseerlebnis.

Neben den interessanten geschichtlichen Aspekten, gefällt mir  Matt Haigs Idee über Menschen zu schreiben, die so langsam altern, dass sie, wie im Beispiel von Tom, nach über 400 Lebensjahre gerade erst wie 40 aussehen. Tom schließt sich nach Jahren der Verzweiflung einer geheimen Gesellschaft an, die aus Menschen besteht, die genauso langsam altern wie Tom. Der Leiter dieser Gruppe ist Hendrich, der nochmal um einiges älter ist in Vergleich zu Tom. Er verschafft den Mitgliedern alle 8 Jahre eine neue Identität, wenn diese vorher eine Aufgabe für die Gesellschaft erledigen. Hendrich sieht eine Gefahr durch Normalsterbliche, die er „Eintagsfliegen“ nennt. Für mich als Leserin war nur schwer nachvollziehbar, warum die normal alternden Menschen gefährlich sein sollten. Hendrich bleibt mir lange in dem Buch sehr suspekt.

Die Handlung wechselt oft die Zeitebene. Mal befindet man sich mit Tom in der Gegenwart in London und dann wieder mit ihm in der Vergangenheit. So lernt man mehr über seine Entwicklung in den vergangenen über 400 Jahren kennen, was ich sehr gut finde.

Besonders interessant ist es auch, dass Tom im jungen Alter seine große Liebe hatte, die er viel zu früh wieder verlor. Seitdem hat er der Liebe abgeschworen. Außerdem ist er auf der Suche nach einer weiteren wichtigen Person aus seinem frühen Leben (ich werde nicht spoilern um wen es sich hierbei handelt). In der Gegenwart befindet Tom sich in London und tritt eine Stelle als Geschichtslehrer an. Dabei trifft er auf seine, für ihn faszinierende, Kollegin Camille. Schon bald muss er seinen Grundsatz sich nicht mehr zu verlieben in Frage stellen. Auch diese Handlung hat mir gut gefallen. Besonders geheimnisvoll blieb lange die Antwort darauf, warum Tom Camille bekannt vorkommt. Anscheinend ist sie nämlich eine ganz normale „Eintagsfliege“. Woher könnte sie ihn kennen?

Es gibt noch viele andere interessante Inhalte in dem Buch, die ich nicht weiter erwähnen werde. Wer sich für diesen Roman interessiert, sollte einfach selber lesen :).

Alles in allem gefällt mir das Buch „Wie man die Zeit anhält“ von Matt Haig gut. Allerdings ging mir das Ende etwas zu schnell. Plötzlich überwirft sich die Handlung und schon ist die Geschichte beendet. Hier hätte ich mir noch ein bisschen mehr gewünscht.

Mein Fazit
Matt Haigs hat mich mit diesem Buch in den Bann gezogen und ich habe die Geschichte von Tom gerne verfolgt. Nur das Ende hat mich ganz leicht enttäuscht. Aus dem Grund ziehe ich einen halben Stern ab und gebe dem Roman 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

 

Rezension von: KR