Nina Konstantin- Stunden des Aufbruchs

Rezension zu „Stunden des Aufbruchs “

Autor/in: Nina Konstantin
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag
Seitenanzahl: 480
ISBN:
978-3734108235


Internetseite des Verlags:https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Stunden-des-Aufbruchs/Nina-Konstantin/Blanvalet/e560148.rhd


Hinweis: Die Rezension kann Werbung und Spoiler enthalten/ Werbung weil Rezensionsexemplar

 

Aufmachung des Buches

Das Cover zeigt eine junge Frau mit dunklen, zusammengesteckten Haaren. Sie trägt ein typisches 50er Jahre Kleid in blau und schwarze Pumps. Das Kleid schwingt noch, als hätte sie eben erst getanzt und wäre plötzlich zum Stehen gekommen. Im Hintergrund sieht man junge Leute tanzen und Spaß haben, das ganze sieht aus wie aus einem schwarz-weiß Fotoalbum. Der Name der Autorin ist in schlichten roten Lettern gehalten, die Schrift des Titels in gelb, so dass es einen sehr schönen Kontrast zu dem blauen Kleid bildet.

 

Inhalt

Berlin 1951: Die neunzehnjährige Charlotte ist Kriegswaise und kommt bei ihrer Tante und ihrem Onkel unter. Das Geld ist knapp in diesen Zeiten und ihre Tante schickt sie in die Näherei, um ihren Job zu übernehmen. Von dem hart erarbeiteten Geld sieht Charlotte so gut wie nichts und als ihr Onkel irgendwann versucht, sich ihr unsittlich zu nähern, schlägt sie ihn nieder und flüchtet., wird aber von dem Amerikaner Timothy, einem US-Polizisten aufgegriffen. Zunächst will er sie wieder zurück zu ihrer Familie bringen, aber schließlich nimmt er sie bei sich auf. Er schickt sie zum Spionieren ins „Midnight“, einem angesagten Club in Berlin und die beiden werden schließlich ein Liebespaar, auch wenn Charlotte längst noch nicht volljährig und Timothy gut doppelt so alt ist wie sie. Charlotte macht Karriere im Midnight, von der Toiletten-und Reinigungsfrau arbeitet sie sich nach oben und beeindruckt nicht nur Vera Brandt, die Chefin des Etablissements, sondern auch ihren Türsteher und die übrigen Mitarbeiter der Midnight-Familie. Irgendwann gibt Vera nach und lässt sie kellnern. Weil sie ein geschicktes Händchen hat, entwirft und näht sie zudem Kleider, die Vera dann an die Frau bringt. Die beiden werden ein gutes Team und es entwickelt sich eine starke Frauenfreundschaft, die immer wieder durch Charlottes Spionagetätigkeit bedroht wird. Als Vera schließlich einen neuen Musiker einstellt, der Charlottes Herz im Sturm erobert, wird es für die Beziehung von Charlotte und Timothy gefährlich, denn sie haben sich ohnehin schon auseinander gelebt, weil Timothy nicht einsehen will, dass das Midnight zu Charlottes zweitem Zuhause geworden ist und sie dort Bestätigung und Erfolg erfährt.

 

Meine Meinung

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es hat sich flüssig gelesen und hatte keine langweiligen Längen. Die Geschichte ist spannend erzählt und alle Charaktere sind mehrschichtig und interessant Es ist kurz nach dem Krieg, logischerweise hat jeder seine Geheimnisse. Die Freundschaft, die sich zwischen Charlotte und Vera entwickelt, wird immer stärker und irgendwann begegnen sich die beiden durchaus auf Augenhöhe, obwohl sie beide sehr verschieden sind. Beide entwickeln sich im Laufe des Buches weiter und werden stärker mit allem, was passiert. Da sie beide sehr unterschiedlich sind, ist es spannend, ihnen bei ihren Entwicklungen zuzusehen und auch das, was es mit ihrer Freundschaft macht. Die Nebencharaktere sind auch sehr liebevoll gestaltet und der Running Gag mit Schmeling bringt einen eigentlich immer wieder zum Schmunzeln. Was mir nicht so gut gefallen hat, war das Beziehungsende mit Timothy, weil sein Charakter zum Schluss einfach kippt. Was mich zudem ein bisschen gestört hat, war Charlottes Perfektheit in manchen Dingen, sie scheint einfach alles zu können, perfekt nähen, ein ganzes Lokal designen und umsetzen und nebenher schnüffelt sie überall herum und wird nicht entdeckt. Naja, okay, Autofahren kann sie nicht, als sie Veras Käfer im Wasser versenkt, macht das den Charakter wieder etwas zugänglicher. Ich kann ich das Buch nur weiterempfehlen :)

Mein Fazit

Ein tolles Buch über starke Freundschaften, das nebenher auch den Zeitgeist der 50er Jahre einfängt. Eine schöne Lektüre für lange Abende :) 

 

Mein Lieblingszitat:

„Herausforderungen sind der Nektar in unserem Leben“ (Seite 282)

 

Von mir gibt es 4 Sterne

 

Rezension von: J